Der märchenhafte Mont-Saint-Michel
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- 29. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juli 2023
Der Mont-Saint-Michel ist eine in der französischen Normandie im Département Manche liegende Felseninsel auf der eine beeindruckende Abtei thront und mit dem umliegenden Wattenmeer einen atemberaubenden Panoramablick bietet. Der märchenhaft anmutende Klosterberg und die gleichnamige Bucht sind seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe.

Im Jahr 708 n.Chr. gab der Bischof von Avranches den Auftrag zu Ehren des Erzengels Michael, der auch Namensgeber des Ortes ist, eine Kapelle auf der Felseninsel zu errichten, welche im Mittelalter zu einem beliebten Wallfahrtsort wurde und immer mehr an Macht und Einfluss gewann. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Klosterbau stetig erweitert, wodurch viele unterschiedliche Baustile vorzufinden sind. So entstand ein architektonisches Meisterwerk, dessen imposante Silhouette man schon aus großer Ferne sehen kann und heute zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs zählt.
Während der französischen Revolution wurde die Abtei von König Ludwig XI. in ein Gefängnis umfunktioniert und erst Mitte des 19. Jahrhunderts durch den kaiserlichen Erlass von Napoleon Bonaparte wieder in eine Abtei umgewandelt. Seit 1966 wird die Abtei wieder von einigen wenigen Mönchen und Nonnen bewohnt.
Der Mont-Saint-Michel ist von einer Mauer umgeben, die die Einwohner vor Eindringlingen schützen sollte. So konnte der Mont-Saint-Michel zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte eingenommen werden. Innerhalb der Mauern fühlt man sich wie ins Mittelalter zurückversetzt.
Die schmalen Gassen mit ihren altertümlichen Häusern führen entlang der Grand Rue hoch zur Abtei und versprühen dabei eine einzigartige Atmosphäre. Besonders mystisch erscheint die auf dem Klosterberg befindliche Abtei, die 157 Meter in den Himmel ragt, wenn sie von Nebel umhüllt ist.
Ein beeindruckendes Schauspiel sind die Gezeiten, die hier besonders stark zum Vorschein treten. So kommt es ca. 60 bis 90 Mal im Jahr vor, dass die Insel bei Flut komplett vom Meer umringt wird, was ihr einen maritimen Charakter verleiht. Aufgrund der immer weiter zunehmenden Touristenmengen wurde 1877 ein Damm, auf dem eine Straße entlang führte, gebaut, um gezeitenunabhängig auf die Insel zu gelangen, da der Mont-Saint-Michel ursprünglich nur bei Niedrigwasser erreichbar war. Allerdings wurde dadurch die natürliche Meeresströmung unterbrochen und die Bucht um den Klosterberg versandete immer mehr. Dies führte dazu, dass der Mont-Saint-Michel kaum noch zur Insel wurde. Deshalb begann man ab 1995 damit große Bemühungen in ein Renaturierungsprojekt zu investieren, um den maritimen Charakter von Mont-Saint-Michel wiederherzustellen. Dafür wurde der einstiege Damm durch eine Stelzenbrücke ersetzt, der Ebbe und Flut wieder freien lässt sowie ein Gezeitendamm an der Mündung des Flusses Couesnon gebaut. Außerdem wurden die Parkplätze die direkt am Klosterberg errichtet lagen abgerissen und durch einen Großparkplatz mit Shuttlebussen knapp 2,5 Kilometer vom Mont-Saint-Michel entfernt ersetzt. Der Aufenthalt auf dem Klosterberg kann außerdem gut mit einer der beliebten Wattwanderungen in der umliegenden Bucht verbunden werden.
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