Das historische Holstentor in Lübeck
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- 7. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Apr.

Die Hansestadt Lübeck in Schleswig-Holstein beheimatet mit dem Holstentor eines der schönsten Stadttore des Mittelalters die in Deutschland existieren und ist gleichzeitig das Wahrzeichen Lübecks.

Erbaut wurde das gewaltige Stadttor 1464 bis 1478 im spätgotischen Baustil, gehört zu den Überresten der Stadtbefestigung Lübecks und führt direkt ins Zentrum der Innenstadt nahe der Trave.

Das Holstentor setzt sich aus Nordturm, Südturm und einem Mittelbau zusammen.
Das Stadttor besitzt insgesamt vier Stockwerke, wobei im Mittelteil das unterste Stockwerk fehlt, da sich hier ein Durchgang befindet, an dessen Stelle sich früher noch zwei Torflügel befanden. Die Mauern des Holstentors sind bis zu 3,5 Meter dick und im Innern fanden einst bis zu 30 Geschütze Platz. Das Material des Holstentors setzt sich hauptsächlich aus rot und schwarz glasierten Backsteinen zusammen. Sowohl der Süd- als auch der Nordturm weisen eine Höhe von knapp 20 Metern auf, wobei die beiden mit Moselschiefer gedeckten Kegeldächer nochmals dieselbe Höhe aufweisen. Zudem besitzen die beiden Türme jeweils einen Durchschnitt von über 12 Metern. Der Mittelbau ist 10 Meter breit und mit einem Satteldach mit Giebeln ausgestattet.

Aufgrund des morastigen Bodens auf dem das Holstentor gebaut wurde, sank der Südturm im Laufe der Jahrhunderte immer weiter in den Erdboden, wodurch über die Zeit mehrmals Restaurierungen notwendig waren. So wurde das Stadttor etwa bis 1871 von Grund auf restauriert. Schon während der Bauzeit soll sich der Südturm nach Westen geneigt haben. Heute liegen die untersten Schießscharten teilweise mehr als einen halben Meter unter der Erdoberfläche.

Betrachtet man das Holstentor genauer sieht man, dass es insgesamt drei Terrakottabänder besitzt, die sich um das komplette Bauwerk ziehen, wobei das oberste Terrakottaband direkt unter dem Dach liegt und daher nur schwer zu sehen ist. Auf den einzelnen Terrakottaplatten kann man unter anderem das Muster der heraldischen Lilien oder dem Lübschen Doppeladler sehen.
Das Holstentor besitzt zwei verschiedene Ansichten. So sind die nach Westen zeigende Feldseite (stadtauswärts) und die Stadtseite (stadteinwärts) in ihrer Gestaltung unterschiedlich aufgebaut. Während die Stadtseite reich an Fenstern geschmückt ist, hatte die Feldseite die Funktion der Gefechtssituation und daher nicht so viele Fenster, dafür aber dickere Mauern und Schießscharten. Zudem unterscheidet sich der Aufbau der Fassade.

Auf beiden Seiten des Holstentores befinden sich Inschriften über dem Durchgang. Auf der Stadtseite des Tores befinden sich die Buchstaben „S.P.Q.L“, was die Abkürzung der lateinischen Worte „SENATUS POPULUSQUE LUBECENSIS“, übersetzt Senat und Volk von Lübeck bedeutet. Außerdem befinden sich auf der Inschrift die Zahlen 1477, was die Jahreszahl der Fertigstellung des Holstentores ist, wobei die Fertigstellung eigentlich 1478 erfolgte und 1871, was die Jahreszahl für die Abschlussarbeiten der umfassenden Restaurierung sowie die Gründung des Deutschen Kaiserreiches datiert.

Auf der Feldseite des Holstentores prangt seit 1863 die Inschrift „CONCORDIA DOMI FORIS PAX“, die übersetzt „Drinnen Eintracht - draußen Friede“ bedeutet.

Während der Industrialisierung ist die Stadtbefestigung, um das Holstentor in Verrufung geraten, da es als lästiges Überbleibsel früherer Zeiten gesehen wurde und Platz für den Ausbau einer Bahnanlage machen sollte. So wurde ein Großteil der Stadtbefestigung abgerissen und auch das Holstentor, das im 19. Jahrhundert zu einer Ruine verfallen war, sollte der Moderne zum Opfer fallen. Dies konnte aufgrund von Protesten allerdings verhindert werden und dank der grundlegenden Restaurierung von 1871 in neuem Glanz erstrahlen. Erhaltungsmaßnahmen erfolgten in den Jahren 1931-1933 in denen das Holstentor durch Eisenringe sowie Stahlbeton- und Zuganker so fixiert wurde, dass es seitdem sicher steht und nicht mehr in den Boden sinkt. Seit 1950 befindet sich im Holstentor das stadtgeschichtliche Museum.
Vor der Feldseite des Holstentores befindet sich eine kleine schöne Grünanlage mit zwei Lübecker Löwen von 1822/1823, die aus der Königlich-Preußischen Eisengießerei im oberschlesischen Gleiwitz stammen und Lübecks Entstehung als Löwenstadt symbolisieren.
Übrigens ist die Lübecker Altstadt samt Holstentor seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe.
Wenn dich die Hanse interessiert, schau dir gerne auch den Beitrag zur Hansestadt Stade an.
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