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Die griechische Trauminsel Kreta

  • GetYourBackpack
  • 9. März 2024
  • 17 Min. Lesezeit

Kreta ist die größte griechische und fünftgrößte Insel des Mittelmeerraumes und ist von einer vielfältigen Landschaft geprägt. So findet man auf der Insel Gebirge wie die Weißen Berge (Lefka Ori), das Ida-Gebirge oder das Ditki-Gebirge mit mehreren über 2000 Meter hohen Bergen, fruchtbaren Hochebenen in Lasithi, Omalos und Nida sowie bisher über 2000 entdeckte Höhlen, aber auch traumhafte Strände mit türkisblauem Meer und tiefen Schluchten vor.

Kreta erstreckt sich über 1066 Kilometern Küstenlänge und kommt dabei auf eine Fläche von knapp 8261 km².


Die Insel, die rund 100 Kilometer vom griechischen Festland entfernt liegt, wird im Norden vom Kretischen Meer und im Süden vom Lybischen Meer umgeben.


Für Naturliebhaber bietet Kreta, das bis zu 300 Sonnentage im Jahr hat, damit ein großes Angebot an Freizeitaktivitäten wie ausgiebigen Wander- und Radtouren sowie Klettern, aber auch Bade- und Wassersportmöglichkeiten.


Zudem verfügt Kreta über ein großes kulturelles Angebot mit antiken Stätten und geschichtsträchtigen Orten etwa aus der griechischen Mythologie, die man sich nicht entgehen lassen sollte.


Geprägt wird die reiche Geschichte Kretas aber auch durch die Zeit als venezianische Überseekolonie von 1211 bis 1669 und der Zeit der osmanischen Besetzung von 1669 bis 1898, die zahlreiche Sehenswürdigkeiten hervorgebracht haben.


Das alles in Verbindung mit dem mediterranen Flair macht Kreta zu Recht zu einem sehr beliebten Urlaubsziel im Mittelmeer.




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In diesem Beitrag werden 9 dieser tollen Orte näher vorgestellt:












Palast von Knossos

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Der Palast von Knossos ist neben den Palästen von Malia, Phaistos und Kato Zakros einer der vier großen Paläste auf Kreta und ein hervorragender archäologischer Beleg für die fortschrittliche Kultur der Minoer, Europas erster Hochkultur, deren Hochzeit 3000 v. Chr. begann und bis 1200 v. Chr. verlief.

Der historisch bedeutsame Ort Knossos liegt in der Region Heraklion, rund 5 Kilometer südlich von der gleichnamigen Hafenstadt und Hauptstadt Kretas Heraklion beziehungsweise Iraklion entfernt.

Beim Besuch des Palastes von Knossos taucht man tief in die Geschichte des antiken Griechenlands beziehungsweise in die Kultur der Minoer, ein.


Unter den Ruinen des Palastes, die man heute bestaunen kann, befinden sich ältere Palastteile des vorherigen Palastes, der zwischen 2100-1800 v. Chr. erbaut wurde und von einem Erdbeben 1700 v. Chr., ähnlich wie die anderen Paläste auf Kreta, zerstört wurde. Auf dem Fundament des alten Palastes wurde durch einen zügigen Wiederaufbau schließlich ein noch imposanterer und prunkvollerer Palast erbaut und damit die zwischen 1700-1400 v. Chr. andauernde Neopalastzeit eingeläutet. In der Folge wurde Knossos zu einem der mächtigsten Stadtstaaten auf Kreta.


Der Palast war neben dem königlichen Wohnsitz auch das wirtschaftliche, politische und religiöse Zentrum der gesamten Stadt Knossos, dessen Einfluss sich auf die ganze Insel ausdehnte. So bewohnten neben der Königsfamilie auch weitere wichtige Personen den Palast. Außerdem lebten die Bediensteten auf den Vorplätzen des Palastes.

Der Palast war neben dem königlichen Wohnsitz auch das wirtschaftliche, politische und religiöse Zentrum der gesamten Stadt Knossos, dessen Einfluss sich auf die ganze Insel ausdehnte. So bewohnten neben der Königsfamilie auch weitere wichtige Personen den Palast. Außerdem lebten die Bediensteten auf den Vorplätzen des Palastes.

Zu seiner Glanzzeit soll der riesige Palast über 1300 Räume, darunter Lagerräume mit zahlreichen riesigen Pithoi (Tongefäße) zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, unterirdische Räume, Schatzkammer, Wohnräume, Werkstätte , ein Theater für bis zu 500 Menschen, einen Innenhof, sowie weiteren Höfen und vielen weiteren Gebäuden auf mindestens fünf Stockwerken mit über 21.000 m² Baufläche und insgesamt 2,2 ha Fläche verfügt haben.


Besonders die königliche Residenz mit dem Thronsaal im Zentrum der Palastanlage, den Räumlichkeiten der Königin oder die Schatzkammer sind mit prächtigen Fresken verziert.


Verwinkelte Gänge und zahlreiche Treppenhäuser im komplexen Palastbau erweckten den Eindruck eines Labyrinthes, wie man es aus der griechischen Mythologie mit dem Minotaurus, einem Wesen mit menschlichem Körper und Stierkopf, der über das Labyrinth wacht, kennt.


Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass man überall auf dem Gelände das Kultsymbol der stilisierten Stierhörner in oberen Etagen, wie etwa an Treppen oder Terrassen vorfinden kann.


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Zudem ist der Palast ist auch ein Beleg für den technologischen Fortschritt der Minoer. So befand sich im Palast ein ausgeklügeltes Wassersystem, das für fließendes Wasser und beheizte Baderäume sorgte und sogar ein Kanalsystem beinhaltete. Auch werden in dem mehrstöckigen Palast Licht- und Belüftungsschächte vermutet.

Eine weitere Besonderheit im Palast vom Knossos war, dass Tempel- und Palastanlage baulich nicht voneinander getrennt waren, was zur damaligen Zeit nicht üblich war.

Um den Palast soll sich mit Knossos zudem eine florierende Stadt mit weit mehr als 12.000 Einwohnern bis hin zu geschätzten 100.000 Einwohnern befunden haben.

Das Ende von Knossos unter den Minoern und der minoischen Kultur wurde vermutlich durch eine Invasion der Mykenen Anfang des 14. Jahrhundert v. Chr. eingeläutet, womit auch der Palast aufgegeben wurde.


Im 19. Jahrhundert wurde der Palast vom britischen Archäologen Sir Arthur Evans freigelegt und teilweise rekonstruiert. Jedoch ist unklar inwiefern die Rekonstruktionen originalgetreu oder wie weit sie nach seinen Vorstellungen abliefen.

Die Rekonstruktion erfolgte jedenfalls weitgehend mit Teilen, die bei den Ausgrabungen freigelegt wurden.

Nichtsdestotrotz ist die antike Stätte des Palastes von Knossos ein absolutes Must See um in die kulturelle Geschichte Kretas einzutauchen.

Übrigens lassen sich Artefakte, die man bei den Ausgrabungen gefunden hat im Archäologischen Museum von Heraklion bestaunen.


Venezianischer Hafen in Chania

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Ein weiterer von Geschichte geprägter Ort ist der venezianische Hafen in Chania. Der pittoreske Hafen ist mit seinen pastellfarbenen, alten Häusern und seiner Hafenpromenade wahrscheinlich der schönste Hafen auf ganz Kreta und gilt mit seinem historischen Leuchtturm als das Wahrzeichen von Chania.


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Während der Zeit als venezianische Überseekolonie kam es zwischen 1320-1356 zu einem ersten Anlauf eines Hafenbaus in der zur damaligen Zeit La Canea genannten Stadt. Dabei wurde jedoch deutlich, dass der Hafen aufgrund seiner zum Meer hin offenen Lage anfällig für die vorherrschenden Wetterbedingungen war und unter anderem unter Schwemmlandboden litt, was zu häufigen Versandungen des Hafenbeckens führte und damit eine zu geringe Wassertiefe für das Anlaufen größerer Schiffe zur Folge hatte.

Zwar waren die Schiffe zu dieser Zeit noch nicht so groß, womit sich dieses Problem noch in Grenzen hielt, dennoch waren die Bedingungen alles andere als Optimal.

Trotzdem entwickelte sich La Canea beziehungsweise Chania zu einem wichtigen Handelsknotenpunkt zwischen Kreta und Venedig.


Mitte des 16. Jahrhunderts wagten die Venezianer einen weiteren Versuch den Hafen auszubauen beziehungsweise betriebsfähiger zu machen.

Dabei wurde das Hafenbecken einerseits vertieft und der Hafen mit einer sehr langen Hafenmole versehen, die eine Mauer besitzt und an deren Ende ein markanter Leuchtturm erbaut wurde.

Der Leuchtturm wurde um 1571 gebaut und gilt als einer der ältesten Leuchttürme der Welt.

Außerdem wurde ab 1536 mit dem Bau einer Befestigungsanlage mit fünf Bastionen und der Festung Firkas am Hafen begonnen, da sich die Venezianer erstmals von möglichen Belagerungsangriffen Kretas durch das Osmanische Reich bedroht sahen.

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Heute beherbergt das Fort Firkas das Maritime Museum Kretas.

Dennoch gab es weiterhin Probleme bei der Fertigstellung des Hafens.


Als Chania 1645 durch die Osmanen eingenommen wurde, geriet der Hafen zunächst in Vergessenheit.

Ein Zeugnis der osmanischen Besetzung ist mit der Hasan-Pascha-Moschee, auch als Janitscharen-Moschee bekannt, dennoch direkt am venezianischen Hafen zu bestaunen. Sie gilt als die erste Moschee Kretas und wurde im selben Jahr der Besetzung gebaut. Heute befindet sich eine Kunstgalerie in ihr.

Erst als die Ägypter, die zwischen 1830 und 1840 für die Verwaltung Kretas zuständig waren, in Chania tätig wurden, wurde der Hafen vollendet und der Leuchtturm, der bei Kämpfen beschädigt wurde, rekonstruiert. Zudem wurde er an der Spitze mit einem minarettartigen Turm versehen.

Auch heute noch sticht der 21 Meter hohe Leuchtturm, der 2006 letztmals renoviert wurde, aufgrund seiner auffälligen Bauweise heraus. Betrachtet man ihn genauer, erkennt man, dass er aus drei verschiedenen Bauabschnitten besteht.

Der unterste Abschnitt des Leuchtturms besteht aus einem achteckigen Abschnitt, während der Mittelteil ganze 16 Ecken besitzt und im oberen Teil kreisförmig und mit dem bereits erwähnten kleinen minarettähnlichen Abschnitt abschließt.


Doch trotz aller Bemühungen war es immer noch schwer den Hafen mit Schiffen anzufahren, vor allem, wenn die Wetterbedingungen nicht gut waren.

Im venezianischen Hafen selbst findet man, aufgrund der bereits genannten Schwierigkeiten, bis auf kleine Segelyachten und Fischerbooten, kaum Schiffe. Zudem wäre der Hafen für die heutigen Transportschiffe zu klein und nicht tief genug. Diese legen knapp 5 Kilometer weiter östlich von Chania im Naturhafen in der Souda-Bucht an, der durch die Akrotiri-Halbinsel geschützt liegt und die entsprechenden Anforderungen erfüllt. Der Hafen in der Souda-Bucht zählt außerdem zu den größten Häfen der Ägäis.

Das tut dem Venezianischen Hafen dennoch keinen Abbruch.

So lässt es sich heute wunderbar an der Hafenpromenade flanieren und bei Meeresrauschen in einem der vielen Restaurants, Tavernen, Bars, Cafés Geschäften und Hotels entspannen.


Kloster Arkadi

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Das Kloster Arkadi ist eine weitere sehr beliebte Sehenswürdigkeit auf Kreta und liegt rund 23 Kilometer östlich von Rethymnon in der gleichnamigen Region Rethymnon auf einem 500 Meter hohen Plateau, nicht weit vom im Südosten liegenden Ida-Gebirge entfernt. Verehrt als Nationaldenkmal, fast schon als Heiligtum, steht das Kloster Arkadi als ein historisch bedeutsames Symbol des Widerstandes und der Freiheit der kretischen Bevölkerung gegen die osmanische Besetzung.

Grund hierfür sind die Ereignisse aus dem Jahr 1866, die den Anfangspunkt für die Befreiung Kretas setzten und 1898 schließlich in die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich führten.

Geschichtlich ist zu erwähnen, dass das genaue Datum der Erbauung des Klosters Arkadi nicht bestimmt werden kann. Man geht voraussichtlich von einem Zeitraum zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert aus. Belegt ist jedoch dass der Name des orthodoxischen Klosters auf jeden Fall im 14. Jahrhundert schriftlich festgehalten wurde.

Unsicher ist auch, ob der Name des Klosters auf den byzantinischen Kaiser Arcadius oder, was wahrscheinlicher ist, einen Mönch Namens Arkadius, der das Kloster gegründet haben soll, zurückzuführen ist.

Während der Zeit Kretas als venezianische Überseekolonie wurde das Aussehen des Klosters im 15. Jahrhundert an einigen Stellen, so wie man es heute kennt, vom Renaissance-Stil geprägt.

Das sieht man vor allem an der wunderschönen Klosterkirche, die mitten auf dem Innenhof auf dem Platz einer früheren Kirche steht.

Bei der Kirche, die den Zerstörungen während der Schlacht trotzte, handelt es sich um eine zweischiffige Kirche mit toll verzierter Fassade und sehenswertem Glockenturm.


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Neben der Klosterkirche kann man unter anderem das Zimmer des damaligen Abtes Gabriel Marinakis, das Gästehaus und das Refektorium (Speisesaal) des Klosters begutachten. Die Tische und Bänke, die im Refektorium stehen, weisen noch heute die Schwertspuren der Kämpfe auf, die während der Schlacht von Arkadi geführt wurden.

Man kann auch ein kleines Museum im Kloster besuchen in dem religiöse Artefakte, Manuskripte, Stoffe, Waffen und persönliche Dinge des damaligen Abtes aufbewahrt werden.

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Zudem steht im Klosterhof ein alter Zypressenbaumstamm, in dem noch eine Kugel steckt, die von der Schlacht stammen soll.

Etwas außerhalb des Klosters gibt es eine alte Windmühle, die als Totenhaus der Schlacht von 1866 dient. In ihr werden Schädel und Knochen einiger Opfer aufbewahrt, die teilweise deutliche Spuren von Kugeln und Schwerthieben aufweisen.


Betrachtet man das Kloster Arkadi genauer, wird man erkennen, dass es mit seinen massiven Mauern einem festungsartigen Bau ähnelt.

Während des 16. und 17. Jahrhundert war das Kloster ein wichtiger Ort des Lernens, der aber auch als geistiges und kulturelles Zentrum hohe Bedeutung auf Kreta hatte.

Umgeben von Olivenhainen, Weinbergen und den Ausläufern des Ida-Gebirges ergibt sich außerdem eine tolle Landschaft um das Kloster.

Übrigens war das Kloster Arkadi das einzige Kloster auf Kreta, das während der Zeit der osmanischen Besetzung zwischen 1669 und 1898, in dem die Glocken geläutet werden durften.


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Bekanntheit erlangte das Kloster Arkadi vor allem durch die Belagerung des Klosters durch ein 15.000 Soldaten fassendes osmanisches Heer in der Nacht vom 7. auf den 8. November bis hin zum 9. November 1866.

In dem Kloster verschanzten sich zu diesem Zeitpunkt verbotenerweise, da keine Versammlungen erlaubt waren, 964 Menschen, darunter kretische Rebellen und Mönche aber auch Kinder und Frauen. Diese Menschen leisteten zwei Tage lang erbitterten Widerstand, dennoch gelang es der osmanischen Besatzung am 9. November in den Innenhof des Klosters zu gelangen, wodurch ein Überleben der verbliebenen überlebenden Kretern unmöglich wurde.

Dennoch waren sie fest entschlossen bis zum letzten Atemzug Widerstand zu leisten. Sie verbarrikadierten sich im Schießpulverdepot des Klosters und versuchten möglichst viele Osmanen um das Gebäude zu versammeln. Anschließend zündeten sie das Schießpulver an und rissen letztendlich 1500 Feinde während der gesamten Belagerung des Klosters mit in den Tod.

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Heute gedenkt eine Lithografie im teilweise rekonstruierten Schießpulverdepot des Klosters den Menschen, die bei der Belagerung umgekommen waren.

Es gab bereits in den Jahrzehnten zuvor einige versuchte Revolutionen gegen die Osmanen, die jedoch allesamt zerschlagen wurden.

Die durch die Schlacht von Arkadi ausgelöste Revolution sollte jedoch zum Wendepunkt der osmanischen Besetzung Kretas werden.

Der Vorfall erregte international so großes Aufsehen, dass Länder wie Frankreich, Russland, das Vereinigte Königreich, Italien und Österreich-Ungarn eine Intervention durchführten und damit die Osmanen zum Abzug von Kreta zwangen und die Insel quasi ihre Unabhängigkeit erhielt. 1913 kam es schließlich zur Vereinigung Kretas mit Griechenland.

Der Einfluss der Schlacht von Arkadi war sogar so groß, dass die UNESCO das Kloster Arkadi zum Europäischen Freiheitsdenkmal erklärte.


Lasithi-Hochebene

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Die Lasithi-Hochebene ist mit einer Fläche von knapp 130 km² die größte der drei Hochebenen und liegt im Südosten Kretas in der Präfektur Lasithi, rund 70 Kilometer von Heraklion beziehungsweise Iraklion, Kretas Hauptstadt, und knapp 44 Kilometer von Agios Nikolaos entfernt.

Umringt von den Bergen des Dikti-Gebirges ist diese besonders fruchtbare Region, die auf einer Höhe von durchschnittlich 850 Metern liegt, ein wichtiger landwirtschaftlich genutzter Boden.


Das liegt mitunter an der Schneeschmelze der umliegenden Berge, die den Ackerboden im Frühjahr jeden Jahres fluten und den Boden in fruchtbares Schwemmland verwandelt. Beim Absickern des Wassers sammelt es sich in Kalksteinkavernen (unterirdische Hohlräume), wodurch die Region ganzjährig über Grundwasser verfügt, welches später zur Bewässerung der Felder mit Motorpumpen wieder hochgepumpt wird.

Auf dem Plateau kann man auch heute noch Entwässerungskanäle aus der Zeit der Venezianer begutachten.


Bekannt ist die Lasithi-Hochebene vor allem für ihre markanten Windmühlen mit ihren weißen Tüchern von denen zwischen 1910 und 1950 über 10.000 Stück erbaut wurden und durch ihr flächendeckendes Bild quasi zum Wahrzeichen der Region geworden sind.

Ursprünglich dienten die Windmühlen dazu Wasserpumpen durch Windkraft anzutreiben und die Felder zu bewässern. Mittlerweile werden die Pumpen allerdings mit motorbetriebenen Pumpen angetrieben, wodurch die Zahl der Mühlen massiv zurückgegangen ist und sie nur noch einem dekorativen Zweck dienen.

Am Seli-Ambelous Pass im Norden der Hochebene stehen 24 von ursprünglich 26 dieser Windmühlen, die aus der Zeit der Venezianer stammen. Einige davon wurden renoviert, andere hingegen sind zu Ruinen verfallen.

Durch eine der vielen Erhöhungen, wie dem Seli-Ambelous Pass, der auf etwa 900 Metern Höhe liegt, kann man zudem atemberaubende Panoramablicke über die tolle Natur der Lasithi-Hochebene erhalten und die besondere Ruhe, die diese Region ausstrahlt, auf sich wirken lassen.


Archäologische Ausgrabungen zeigten, dass die Lasithi-Hochebene bereits in der Antike unter anderem von den Minoern bewohnt wurde. Während der Zeit Kretas als venezianische Überseekolonie (13. bis 17. Jahrhundert) wurde die Region von den Venezianern besiedelt und im größeren Ausmaße kultiviert.


Auch gibt es auf der Lasithi-Hochebene einige kleinere Ortenschaften wie Agios Georgios, Tzermiado, Kaminaki, Mesa Lasithi, Agios Konstandinos oder Psychro in denen man das traditionelle ländliche Leben Kretas sowie deren Kunst und Kultur kennenlernen kann. Auch/Zudem gibt es einige kleine Kirchen (und Tavernen) zu bestaunen. Dabei bietet es sich an die Rundstraße, die um die Ebene herum liegt entlang zu fahren und die einzelnen Dörfer zu erkunden.

Das kann man mit dem Auto oder auch mit dem Fahrrad tun. Da die Ebene flach ist, lässt es sich hier entspannt fahren.


Diktäische-Grotte

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Ein sehr sehenswerter Ort auf der Lasithi-Hochebene ist die Diktäische-Grotte, auch als Höhle von Psychro bekannt, die nur 10 Gehminuten vom gleichnamigen Ort Psychro entfernt liegt.

Diese beeindruckende Höhle liegt auf über 1025 Metern Höhe und besitzt eine Fläche von ca. 2200 m².

Laut der griechischen Mythologie befindet sich in der Diktäischen Grotte der Geburtsort des Göttervater Zeus‘.

Dieser nach Sage soll Zeus zu seinem Schutz vor seinem Vater Kronos im Geheimen in der Diktäischen-Grotte von seiner Mutter Rhea geboren und von Amaltheia und den Kureten aufgezogen worden sein, da Kronos Zeus und seine Geschwister töten wollte, da er einen Machtverlust fürchtete, wenn seine Kinder erwachsen sind.


Die Diktäische Grotte ist aber nicht nur ein Ort für Fans der griechischen Mythologie, sondern auch aus geologischer und archäologischer Sicht sehr interessant.

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So befinden sich in der Diktäischen Grotte, bei der es sich um eine beeindruckende Tropfsteinhöhle handelt, zahlreiche eindrucksvolle Stalaktiken und Stalagmiten sowie einen See, die tatsächlich den Eindruck einer geheimnisvollen Welt erwecken, wie man es sich in griechischen Mythen vorstellt.


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Außerdem war die Diktäische Grotte eine wichtige Kultstätte der minoischen Hochkultur. So wurde die Höhle voraussichtlich als Anbetungsort und Grabstätte genutzt, was sich anhand einer großen Vielzahl an Fundstücken aus Bronze und Ton aus den Jahren 2800-2000 v. Chr. belegen lässt, die man heute in Museen in London, Oxford, Paris und auf Kreta bestaunen kann.

Aber auch Fundstücke anderer Kulturen wurden in der Grotte gefunden, was den Schluss nahe legt, dass die Höhle über einen sehr langen Zeitraum für viele verschiedene Zwecke genutzt wurde.


Samaria-Schlucht

Ein Highlight, das man bei einem Kreta Urlaub auf jeden Fall erleben sollte ist die Samaria Schlucht im Südwesten der Insel in der Region Chania.

Das tektonisch aktive Land Kretas formte diese Schlucht vor knapp zwei Millionen Jahren, die anschließend über lange Zeit hinweg durch Regenwasser und einen durch die Schlucht fließenden Fluss, erodierte und sich tief in das Land grub.

Dieses Naturwunder, das zahlreiche atemberaubende Panoramablicke zu bieten hat, zieht sich von den Weißen Bergen (Lefka Ori) in der Omalos-Hochebene bis hin zur Südküste Kretas, wo man beim Durchqueren der Samaria-Schlucht auf das Lybische Meer mit dem kleinen Hafenort Agia Roumeli trifft. In Agia Roumeli gibt es die Möglichkeit sich in einer der Tavernen und Kioske zu stärken.


Die Schönheit der Samaria-Schlucht zeichnet sich aber auch durch eine besonders hohe Pflanzen- und Tiervielfalt aus von denen es einige endemische Arten gibt.

Ungewöhnlich für das Gebiet, beziehungsweise anders als man erwarten würde, wachsen in der Samaria-Schlucht auffällig viele Bäume, darunter Kiefern und Zypressen, aber auch Platanen und kretische Ahornbäume.


Außerdem findet die kretische Wildziege Kri Kri in der Samaria-Schlucht  ihr letztes natürliches Rückzuggebiet und auch verschiedene Geierarten, wie der Bartgeier oder der Gänsegeier, nennen die Schlucht ihr Zuhause.


Mit ganzen 17 Kilometern in der Länge zählt die Samaria-Schlucht außerdem zu den längsten Schluchten in Europa.

Diese unterteilt sich in die eigentliche Schlucht, die 13 Kilometer lang ist sowie die restlichen Kilometern durch den seit 1962 geltenden Samaria-Nationalpark - in dem die Schlucht selbst auch liegt.

Eingebettet in bis zu 600 Meter hohen Felswänden ergibt sich ein imposantes Bild beim Durchwandern der Samaria-Schlucht.


Mit 3 bis 4 Metern in der Breite ist die Eiserne Pforte, eines der sogenannten Felsentore, die engste Stelle der Samaria-Schlucht. An den breitesten Stellen ist sie bis zu 150 Meter breit.


Die Durchquerung der gesamten Schlucht besitzt einen höheren Schwierigkeitsgrad und ist daher nicht zu unterschätzen. So gilt es beginnend vom nördlichen Zugang der Schlucht bei  Xyloskalo unter anderem 1250 Höhenmeter abwärts zu bewältigen. Die Wanderung durch die Samaria-Schlucht dauert ungefähr 5 bis 7 Stunden.

Man sollte bedenken, dass es innerhalb der Schlucht keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt und daher Proviant und Sonnenschutz mitnehmen und natürlich geeignetes Schuhwerk tragen sollte.

Es gibt aber einige Quellen mit trinkbarem Wasser.


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Eine weitere und leichtere Wanderroute ist es südlich von der Samaria-Schlucht, ausgehend von Agia Roumeli, rund 3 bis 4 Kilometer bis zur Eisernen Pforte zu wandern und anschließend wieder umzukehren. Dafür muss man jedoch mit dem Schiff zunächst zu Agia Roumeli gelangen, da es keine Straße gibt, die zu dem Ort führt.


Die Schlucht ist in der Regel vom Mai bis Mitte, Ende Oktober geöffnet, wobei sie an Tagen mit schlechten Wetter aus Sicherheitsgründen, wie Steinschlaggefahr oder dem kleinen Bach, der durch die Samaria-Schlucht führt zu einem reißenden Fluss werden kann, geschlossen sein kann.


Palmenstrand von Vai

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Der Palmenstrand von Vai, auch als Finikodasos bekannt, im Nordosten Kretas in der Region Lasithi ähnelt mit seinem weißen Sandstrand und dem türkisblauen Meer einer malerischen Kulisse, die man so eher aus der Karbik kennt und ihn zu einem der schönsten Strände in ganz Griechenland macht. Mit seiner großen Zahl von knapp 5000 kretischen Dattelpalmen, der Phoenix theophrasti - einer seltenen Palmenart - ist er zudem der größte natürlich entstandene Palmenhain Europas. Benannt wurde er nach dem kleinen Ort Vai der knapp einen Kilometer vom Strand entfernt liegt.


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Einer Legende zufolge soll der Palmenhain dadurch entstanden sein, dass Piraten nach ihren Raubzügen die Kerne ihrer gegessenen Datteln hier entsorgt haben sollen und im Laufe der Zeit der ganze Palmenhain gewachsen ist.

Diese Legende ist allerdings kritisch zu betrachten, da die Früchte der Datteln die hier wachsen nicht zum Verzehr geeignet sind und der Palmenhain rund 2000 Jahre alt ist und es zu dieser Zeit hier keine Piraten gab.


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Nachdem der Palmenstrand von Vai durch die Werbung für einen Schokoriegel sehr bekannt wurde, wurde er in den 1970er, 1980er Jahren durch Touristen sehr verschmutzt. In der Folge hat man das Gelände um den Palmenwald bis auf einen kleinen Bereich, den man heute noch bestaunen kann, eingezäunt und zum Naturschutzgebiet erklärt, was der Natur des Gebietes sehr gut tat.


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Der Strand, der ähnlich wie die gesamte Region zum Grundbesitz des Kloster Toplou gehört, ist für Touristen aber nach wie vor zugänglich, was einen Aufenthalt an diesem tollen Strand aber nicht minder schön macht.


So sind am Palmenstrand von Vai neben Sonnenbaden und Schwimmen auch Wassersportaktivitäten möglich.

Auch für Parkplätze sowie öffentliche Toiletten und zwei Cafés beziehungsweise Restaurants in denen man sich stärken und eine Erfrischung besorgen kann ist gesorgt. Südlich des Strandes gibt es eine Aussichtsplattform von der man über einen tollen Überblick über den Strand, das Meer und den Palmenhain genießen kann.

Zudem wurde der Strand mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, was als Qualitätsmerkmal für die Wasserqualität und Natur Vai’s gilt.


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Die nächstgelegene Stadt ist die Hafenstadt Sitia, knapp 24 Kilometer vom Palmenstrand entfernt, die mit ihrem mediterranen Flair ein weiteres tolles Touristenziel in der Region darstellt und von der aus man den Palmenstrand von Vai gut erreichen kann.


Elafonisi Strand

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Ein weiterer wunderschöner Strand liegt mit dem Elafonisi Strand im Südwesten Kretas in der Region Chania, vom Palmenstrand von Vai aus gesehen quasi am anderen Ende der Insel.

Hier trifft man auf einen weißen Sandstrand mit klarem, türkisblauem Meer, wie man ihn aus der Karibik kennt. Gemeinsam mit den Bergen im Hintergrund ergibt sich hier eine Traumkulisse.


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Der Elafonisi Strand liegt weiter abgeschieden rund 76 Kilometer von der Stadt Chania entfernt, wobei es sich bei Elafonisi eigentlich um eine kleine Insel handelt, die zwischen 100 und 200 Meter von der Küste Kretas entfernt liegt. Das Wasser zwischen der Insel Elafonisi und der Küste ist sehr seicht und bei ruhigem Wellengang beziehungsweise Ebbe entsteht hier sogar eine Verbindung  zur Insel über einen Sandstreifen, wodurch gleichzeitig eine Lagune entsteht.


Durch die geringe Wassertiefe in der Küstennähe ist der Strand auch kinderfreundlich. Zu beachten gilt allerdings, dass die Strömung mit zunehmender Wassertiefe abseits der Küstennähe zunimmt.


An der Ostseite des Elafonisi Strandes, also der Seite an der Kretaküste, gibt es Sonnenliegen, Schirme und zwei Strandcafés zum Stärken, aber auch für Duschen, Umkleidekabinen sowie Parkplätze in der Umgebung ist gesorgt..


Zudem findet man im Sand immer wieder Stellen mit vielen winzigen zerbrochenen Muschelstückchen, die den Sand in ein tolles Rosa färben, was gerade bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ein faszinierend schimmerndes Farbspiel ergibt.


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Die Insel Elafonisi selbst ist knapp 1,5 Kilometer lang und im Durchschnitt rund 330 Meter breit. Auch hier gibt es eine schöne Landschaft bestehend aus Dünen, Buchten und natürlich einen hervorragenden Blick auf das Meer zu sehen.

An der Inselspitze befindet sich ein kleiner Leuchtturm, der 1907 erbaut wurde, nachdem im Februar desselben Jahres das Passagierschiff Imperatrix vor der Westküste auf tragische Weise unterging und 38 Passagiere dabei umkamen. Diese wurden anschließend auf Elafonisi beigesetzt. Auch ein Holzkreuz an der Südwestspitze des Kaps gedenkt den Toten.

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Zwischen dem Holzkreuz und dem Leuchtturm kann man eine kleine Miniaturkirche sehen, die als Denkmal dient.

Unweit des Leuchtturms befindet sich außerdem die Kapelle Agia Irini.


Das Gebiet um Elafonisi wurde außerdem zu einem Naturschutzgebiet des Natura2000-Projektes erklärt, da es hier viele seltene Tier-und Pflanzenarten gibt, wodurch es nochmal zusätzlich auf die tolle Natur, die man hier erleben kann, achtzugeben gilt.


Balos-Bucht

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Der Strand von Balos weit im Nordwesten Kretas ist der wohl beliebteste und bekannteste Strand der ganzen Insel. Er liegt in der Region Chania, knapp 15 Kilometer von der nächstgelegenen Stadt Kissamos und rund 52 Kilometer von der Stadt Chania entfernt.

Eingebettet zwischen der Gramvousa Halbinsel und dem westlich gelegenen Kap Tigani, das bis auf 117 Meter Höhe ansteigt, ergibt sich hier eine herrliche Lage in der Bucht von Balos in der(die gleichnamige Lagune sowie der gleichnamige Strand mit feinem, weißen Sand und klarem, türkisblauem Meer liegt.

Auch hier sorgte das tektonisch aktive Kreta für eine Anhebung zwischen Gramvousa und Kap Tigani, das ursprünglich eine Insel war, dafür, dass eine Landverbindung und damit die Bucht von Balos entstand.


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Gleichzeitig entstand durch den abmildernden Effekt der Landverbindung auf das offene Meer eine eine Lagune und der dazugehörige Strandabschnitt im Osten der Bucht.

Die Tektonik Kretas ist auch der Grund weshalb das traumhafte Gebiet um Balos von einer bergigen Landschaft umgeben ist.

Das Wasser in der Lagune ist warm und sehr seicht und an den meisten Stellen nicht tiefer als 50 Zentimeter. Daher eignet Balos auch gut für einen Familienausflug mit Kindern. Etwas weiter abseits gibt es aber auch tiefere Stellen an denen man beispielsweise Schnorcheln kann.

Außerdem steht die Lagune von Balos unter dem Schutz des Natura 2000 Programms, da das Gebiet seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet.

Ähnlich wie am Elafonisi Strand findet man auch am Strand von Balos immer wieder rosa Färbungen im Sand vor, die durch unzählige zerkleinerte Muschel- und Korallenstückchen entstehen und im Licht schimmern.

Am Strand werden Sonnenschirme und Liegen angeboten. Außerdem gibt einen kleinen Imbissstand der Snacks und Getränke anbietet sowie öffentliche Toiletten.


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Übrigens erhält man am Aussichtspunkt östlich, weiter oben in der Nähe vom Parkplatz, tolle Blicke über die einzigartige Natur von Balos, der umliegenden Landschaft und dem Meer.


Einen Ausflug ist auch die kleine vorgelagerte Insel Imeri Gramvousa wert (1. Bild rechts im Hintergrund), auf deren Spitze es Überreste einer alten venezianischen Festung aus dem 16. Jahrhundert zu bestaunen gibt.

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Erreichbar ist die Insel Imeri Gramvousa mit einer der Fähren, die Balos von Kissamos ausgehend ansteuern.


Balos ist über eine Fähre von Kissamos oder mit dem Auto erreichbar. Allerdings ist die Straße ab Kaliviani ein schwierigerer zu befahrender Weg, da es sich hierbei größtenteils um einen unbefestigten Streckenabschnitt handelt.

Rund einen Kilometer vor Balos erreicht man einen Parkplatz an dem man sein Auto abstellen kann.

Von hier aus muss man zu Fuß  weiter- festes Schuhwerk nicht vergessen - aber besonders der Weg auf dem man zur Bucht hinabsteigt bietet atemberaubende Panoramablicke über das Gebiet, der jegliche Anstrengung auf jeden Fall entschädigt.


Beachte aber, dass die Bucht in der Hochsaison sehr voll sein kann und es daher ratsam ist bereits etwas früher nach Balos zu fahren, um dem Trubel aus dem Weg zu gehen und diese Naturschönheit in Ruhe genießen zu können.

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