Die Blumeninsel Madeira
- GetYourBackpack
- 20. Juli 2023
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Apr.
Die Atlantikinsel Madeira ist eine zu Portugal gehörende autonome Region und bietet mit ihrer artenreichen Flora und Fauna und ihrer bergigen Landschaft alles was man sich beim Wandern wünscht. Bei den Wandertouren ist vom Anfänger bis zum anspruchsvollen Bergwanderer für jeden etwas dabei, außerdem wird man jederzeit mit tollen Ausblicken belohnt.

Aber auch Madeiras Ortschaften und Städte, wie Câmara de Lobos oder Funchal haben einiges interessantes zu bieten.
In diesem Beitrag findest du viele tolle Sehenswürdigkeiten auf der wunderschönen Blumeninsel Madeira:
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Câmara de Lobos
An der Südküste Madeiras liegt das älteste Fischerdorf der Insel, Câmara de Lobos. Große Bekanntheit erlangte das malerische Dorf unter anderem durch Winston Churchill, der das Dorf auf einigen seiner Gemälde verewigt hat.
Das idyllische Câmara de Lobos ist geprägt von vielen bunten Fischerbooten, den typischen Fischerhäusern, einer schönen Bucht und ganz viel Tradition. So legten João Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira, die Entdecker Madeiras, bei ihrer Ankunft 1419 an diesem Ort an.
Oberhalb des Ortes befindet sich in den Steilhängen das wichtigste Weinanbaugebiet für Madeirawein.
Außerdem befindet sich unweit von Câmara de Lobos das Cabo Girão, welche mit 580 Metern die höchste Steilklippe Europas und die zweithöchste Steilklippe der Welt ist, die unbeschreibliche Panoramablicke beschert. Hier gibt es auch einen Skywalk, eine Aussichtsplattform mit gläsernem Boden, die über die Klippe ragt, den mutige Leute beschreiten können.
Funchal
Ebenfalls an der Südküste Madeiras befindet sich Funchal, die Hauptstadt Madeiras. Der Name bedeutet übersetzt „viel Fenchel“, da bei der Entdeckung der Insel sehr viel Fenchel gefunden wurde.
Funchal erstreckt sich über eine halbrunde Hügellandschaft, die an die Form eines Amphitheaters erinnert. Von der Küste Funchals steigen die Hänge bis auf 1200 Meter an. Die Stadt wurde 1421 gegründet und hat 1508 vom portugiesischen König Manuel I. die Stadtrechte erhalten. Zu dieser Zeit war die Stadt ein großer Umschlagplatz für Zucker und Wein, was sie zu großem Reichtum brachte. Auch heute noch ist der Madeirawein, neben dem Tourismus, ein wichtiges wirtschaftliches Standbein Madeiras.
In der Altstadt Zona Velha wurden im 15. Jahrhundert die ersten Gebäude der Stadt gebaut. Beim Schlendern durch die schmalen Gassen der Altstadt kann man viele Restaurants, Bars und Cafés entdecken.
In der Rua de Santa Maria, der ältesten Straße der Stadt, gibt es seit 2011 das Streetart-Kunstprojekt Projecto artE pORtas abErtas bei dem viele Haustüren mit tollen Motiven verziert wurden und die Straße zu einem richtigen Open-Air-Museum entstehen lassen haben.

Sehr sehenswert ist auch die in gelben Farben erstrahlende Festung Fortaleza de São Tiago. Sie wurde im 17. Jahrhundert zum Schutz der Stadt vor Piraten erbaut und dient heute als Museum für zeitgenössische Kunst.
Nur ein kleines Stück weiter befindet sich die Badeanlage Praia da Barreirinha mit direktem Zugang zum Atlantik.
In der 1940 eingeweihten Markthalle von Funchal, der Mercado dos Lavradores findet man auf drei Stockwerken zahlreiche regionale Produkte Madeiras. Aufgrund des reichen Angebots an Obst, Gemüse aber auch beispielsweise Blumen und Fisch bekommt man sofort ein Bild von der Fruchtbarkeit, die die Insel mit sich bringt.

Außerdem befindet sich in der Altstadt auch die Talstation der Seilbahn Teleférico do Funchal.
Angekommen an der oberen Station der Seilbahn befindet sich auf einer Höhe von 600-800 Meter das Stadtviertel Monte. Monte war früher der Wohnort der Wohlhabenden, was man auch heute noch an den prachtvollen Villen und Gärten erkennen kann. Von Monte aus ergibt sich ein toller Panoramablick über Funchal und die Bucht.
Besonders beliebt ist der beeindruckende tropische Garten Jardim Tropical Monte Palace, dessen große Parkanlage von einer Vielzahl an tropischen und subtropischen Pflanzen geprägt ist. Auch findet man hier eine große Sammlung an Azulejos (portugiesischen Keramikfließen) sowie Mineralien und Edelsteinen vor. Außerdem kann man auch noch einen japanischen Garten mit Koi-Fischen sowie die größte auf einer Töpferscheibe gefertigte Vase der Welt (5,345 Meter hoch) bestaunen.

Mit einer der traditionellen Korbschlittenfahrten, die es in Monte schon seit dem 19. Jahrhundert gibt, kann man sich wieder ins Tal befördern lassen.

Im historischen Zentrum befindet sich mit der Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção die älteste Kirche der Stadt. Die spätgotische Kathedrale wurde Ende des 15. Jahrhunderts vollständig aus 12 verschiedenen Vulkangesteinen erbaut.
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Lavapools von Porto Moniz
Im Nordwesten Madeiras befinden sich die Lavapools von Porto Moniz. Diese sind natürliche, durch Lavagestein und Erosion entstandene Becken, die direkt am Atlantik liegen und sich bei Flut mit Meerwasser füllen. Dadurch wird eine äußerst hohe Wasserqualität garantiert und ein einzigartiges Schwimmerlebnis auf 3800 m² bei einer durchschnittlichen Jahreswassertemperatur von 20 °C geboten.
Levadas
Eine weitere Sehenswürdigkeit, die einfach zu Madeira gehört sind die bekannten Levadas. Dies sind künstlich angelegte Bewässerungskanäle,die bereits im 15. Jahrhundert erbaut wurden, um Wasser aus den niederschlagsreichen Gebieten im Norden Madeiras in den Süden der Insel zu leiten, wo sich landwirtschaftliche Anbaugebiete befinden. Zur Wartung der Levadas wurden an den Kanälen kleine Wege errichtet, die heute gerne als Wanderrouten genutzt werden.
PR 6 Levada das 25 Fontes & PR 6.1 Levada do Risco
So zählt die Wanderroute PR 6 Levada das 25 Fontes im Westen der Insel zu einer der beliebtesten Wanderungen Madeiras.
Oberhalb von Calheta beginnt der als mittelschwer eingestufte Wanderweg am Parkplatz von Rabaçal. Auf knapp 4,3 Kilometern (jeweils Hin- und Rückweg) lässt sich hier viel von der Natur der Insel entdecken und führt etwa durch den Lorbeerwald Laurisilva. Zuerst geht es durch den 800 Meter langen Reitertunnel. Der Levada das 25 Fontes läuft quasi parallel zum Levada do Risco. Biegt man auf dem PR 6.1 Levada do Risco ab, kommt man am beeindruckenden Wasserfall Risco an, den man von einer Aussichtsplattform aus bestaunen kann.
Von hier kann man ein Stück zurückgehen und auf den Levada das 25 Fontes abbiegen. Dann geht es weiter zum See der 25 Quellen, dem Ziel der Wanderung. Der See wird von 25 kleinen Wasserfällen gespeist wird.
PR18 Levada do Rei

Ein weiterer Wanderweg der an den Levadas entlang verläuft ist der etwas mehr als 5 Kilometer lange (jeweils Hin- und Rückweg) PR18 Levada do Rei im Norden Madeiras. Als Ausgangspunkt gilt die Wasseraufbereitungsanlage von Quebradas in São Jorge aus geht es durch eine grüne Waldlandschaft mit üppiger Vegetation, entstanden durch den Regenreichtum der nördlichen Region. An manchen Stellen ist der Wanderweg sehr schmal und verläuft an steilen Felswänden.
Es muss sogar unter einem kleinen Wasserfall hindurchgelaufen werden, weshalb man wasserfeste Kleidung dabei haben sollte. Der Wanderweg offenbart immer wieder tolle Panoramablicke auf die Berge, das Tal bis hin zum Meer.
Am Ziel der Wanderung, dem Fluss Ribeiro Bonito, der die Levada speist, angekommen blickt man auf den einen tollen Regenwald.
Encumeada-Pass

Der Encumeada-Pass ist ein über 1000 Meter hoher Passübergang, der zwischen der im Norden liegenden Kleinstadt São Vicente und der im Süden liegenden Kleinstadt Ribeira Brava liegt. Von hier aus erhält man sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Süden tolle Panoramablicke über die Küsten, aber auch über die grünen Wälder, Berge und die über den Wolken liegenden Berggipfel.
Der Encumeade-Pass ist zudem Ausgangspunkt einiger Levada Wanderungen, aber auch Wanderungen in die Berglandschaft Madeiras.
PR1 Vereda do Areeiro
So bietet sich der Wanderweg PR1 Vereda do Areeiro an. Die Wanderroute führt zu den drei höchsten Bergen Madeiras, nämlich dem Pico do Areeiro (1818 Meter), hin zum Pico das Torres (1851 Meter) bis zum höchsten Berg der Insel, dem Pico Ruivo (1862 Meter). Bei 7 Kilometern (jeweils Hin- und Rückweg) Wanderweg überquert man hier einen Teil des Bergmassivs im Zentrum Madeiras, das von starken Steilhängen und bizarren Felsformationen geprägt ist und man spektakuläre Aussichten über die atemberaubende Berglandschaft und die beeindruckenden Täler Madeiras erhält.
Beginnend am Aussichtspunkt des Pico do Areeiro, der leicht über eine Straße zu erreichen ist, warten steile Auf- und Abstiege sowie Tunnel die man durchqueren muss. Anschließend gilt es den Pico das Torres über in den steingehauene Treppen zu umrunden. Danach geht es Richtung Zielpunkt der Wanderung, dem Pico Ruivo. Nach vielen steinigen Pfaden und Treppenstufen hinauf führt der Weg zur Berghütte Pico Ruivo, kurz unterhalb des Gipfels. Angekommen auf dem Gipfel des Pico Ruivo warten atemberaubende Panoramablicke über die gesamte Insel.
Ponta de São Lourenço
Eine weitere tolle Möglichkeit für eine Wanderung ergibt sich im Osten auf der Halbinsel Ponta de São Lourenço, welche zugleich auch ein Naturschutz gebiet ist. Anders als auf der zu vielen Teilen mit üppiger Vegetation bedeckten Insel ist diese eher karge Küstenlandschaft von schroffen Klippen und von der Natur geformten Vulkansteinformationen geprägt, die aber nicht weniger beeindruckend ist als der Rest der Insel. Die Wanderung auf dem PR 8 Vereda Ponta de São Lourenço ist knapp 8 Kilometer lang und es sollten rund 4 Stunden Zeit eingeplant werden. Beginnend am Parkplatz des Aussichtspunktes Baía d’Abra erreicht man nach knapp 3 Kilometern das Cais do Sardinha in dem seit 1905 die Naturparkverwaltung sitzt. Anschließend bietet sich die Möglichkeit auf die mit 176 Metern höchste Erhebung der Ponta de São Lourenço, dem Pico do Furado, zu steigen oder zum Steinstrand Praia das Sardinhas abzubiegen und ein Bad zu nehmen. Danach kann man auf dem Hauptweg zum Ausgangspunkt zurückkehren. Vom Pico do Furado aus hat man einen tollen Blick auf die beiden kleinen Inseln llhéu de Agostinho und llhéu de Farol. Da in der kargen Landschaft der Ponta de São Lourenço keine Bäume wachsen, gibt es keine Möglichkeit sich vor der Sonne im Schatten zu schützen, weshalb man ausreichend Sonnencreme mitnehmen sollte. Übrigens ist die Ponta de São Lourenço ein sehr guter Platz um Vögel zu beobachten.
Strandurlaub
Da es auf Madeira keine natürlichen goldgelben Sandstrände gibt, sondern nur schwarze Sand- und Kieselstrände, hat man unter anderem in Calheta und Machico Sandstrände künstlich geschaffen, indem man gelben Sahara-Wüstensand aus Marokko importiert hat. Man spricht auf Madeira hierbei auch von den goldenen Stränden.
Damit lassen sich auf Madeira Strand- und Wanderurlaub mit Leichtigkeit miteinander vereinen.



















































































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