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Tradition und Kultur in Vietnams Hauptstadt Hanoi

  • GetYourBackpack
  • 28. März
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. März

Vietnams Hauptstadt Hanoi gilt als eine der kulturell bedeutendsten Städte Südostasiens. Offiziell besteht Hanoi seit dem Jahr 1010. Dieses Jahr wird aufgrund des Baus der Thang Long Zitadelle datiert. Allerdings soll es bereits zur Bronzezeit größere Siedlung in der Umgebung gegeben haben. Aufgrund der bewegenden Geschichte der Stadt und Vietnams im Allgemeinen war Hanoi nicht immer die Hauptstadt des Landes. Im Zuge der Wiedervereinigung Vietnams 1976 erhielt Hanoi jedoch den Vorzug vor Saigon beziehungsweise Ho-Chi-Minh-Stadt. Die lebendige Metropole ist vor allem für ihren chaotischen Rollerverkehr, aber auch ihre tollen historischen Sehenswürdigkeiten bekannt und daher ein guter Ort, um die vietnamesische Kultur näher kennen zu lernen.



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Altes Viertel

Im hektischen Alten Viertel im Hoan Kiem Bezirk erlebt man sehr viel vom herkömmlichen Hanoi. Gerade hier entfaltet sich beim Schlendern durch die Straßen mit den alten Häusern, den vielen Verkaufsständen und dem Gewirr bestehend aus den Einheimischen und den vielen Mopeds eine authentische Atmosphäre, die einen starken Kontrast zu den schnell wachsenden Vierteln mit ihren Hochhäusern bildet. Das Leben findet hier vor allem auf der Straße statt. Das Alte Viertel, auch Viertel der 36 Gassen genannt, wird von den vielen engen Straßen beherrscht in denen allerlei an Sachen verkauft wird. Die Straßen sind teilweise nach den Waren benannt, die in den jeweiligen Gassen verkauft wurden, wie etwa die Fischgasse, die Hutmachergasse oder die Korbmachergasse. Aber auch viele kleine Cafés, Hotels und Restaurants kann man hier vorfinden.

Sehr auffällig ist auch die Architektur der Häuser. Ähnlich wie man sie auch in anderen Städten Vietnams antrifft, gibt es auch im Alten Viertels Hanois die für Vietnam bekannten Röhrenhäuser.

Röhrenhäuser sind meist nur 3 bis 5 Meter breit, dafür aber 50 bis 70 Meter lang, besitzen mehrere Stockwerke und sind dicht aneinander gedrängt. Oftmals verfügen die Röhrenhäuser auch über einen Innenhof oder einen Garten. Der Ursprung dieser Bauweise lag voraussichtlich in der Wohnsteuer, die während der französsichen Kolonialzeitauf die Quadratmeterzahl der Fassade berechnet wurde. Um hier Steuern zu sparen, wurde die Fassade so gering wie möglich gehalten. Aber auch heute in Zeiten des Wohnflächenmangels bieten die Röhrenhäuser mit ihrer hohen Bauweise einen praktischen Nutzen um den Wohnraum zu maximieren.


Train Street

Ein sehr bekannter Ort im Alten Viertel ist die Train Street, ein kleiner Streckenabschnitt kurz hinter dem Hauptbahnhof von Hanoi. Zweimal täglich fährt hier ein Zug des Wiedervereinigungsexpress‘ zwischen den engen Häuserblöcken entlang. In Cafés sitzen die Menschen nicht einmal einen Meter vom Gleis entfernt auf Plastikhockern und plaudern oder kochen als wäre es ganz normal hier zu verweilen. Wenn dann die Bahnschranke fällt und der Zug sich mit einem lauten Zughorn nähert, stehen die Leute auf, nehmen ihre Hocker und stellen sich an die Häuserfassaden der schmalen Gasse, nur wenige Zentimeter vom vorbeifahrenden Zug entfernt, bis er den Streckenabschnitt passiert hat und sie ihrem alltäglichen Treiben wieder nachgehen können. Die Train Street ist aufgrund ihrer tollen Szenerie zu einem beliebten Instagram-Spot geworden, an dem man zahlreiche Menschen mit ihrem Handy gezückt für Selfies posieren sehen kann. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass das Ganze nicht ungefährlich ist und es in der Vergangenheit bereits zu Vorfällen gekommen ist.


Zitadelle von Thăng Long

Die geschichtsträchtige Zitadelle Thăng Long, übersetzt Kaiserliche Zitadelle des aufsteigenden Drachen, wurde vom 1010 regierenden König Ly Thai To, dem Begründer der Ly-Dynastie, erbaut. Von 1010 bis 1802 war die Zitadelle Kaiserhof mehrerer Kaiser-Dynastien und die Hauptstadt Vietnams. In diesem Zeitraum hatte die Zitadelle viele verschiedene Namen bis sie letztendlich den heutigen Namen Hanoi erhielt. Dadurch wurde die Zitadelle über einen sehr langen Zeitraum durch verschiedene geschichtliche Perioden und Kulturen geprägt, die eine spezifische regionale Kultur am Ufer des Roten Flusses gebildet hat und sie so zu einer einzigartigen historischen Stätte macht. Zudem ist der Komplex der Zitadelle seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders prachtvoll ist das Haupttor Đoan Môn.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Zitadelle ist der 33 Meter hohe Flaggenturm Cột cờ Hà Nội, der zwischen 1805 und 1812 erbaut wurde und als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt. Außerdem befinden sich auf dem Geländekomplex der Thang Long Zitadelle weitere Sehenswürdigkeiten, wie der Literaturtempel oder die Einsäulenpagode, die nachfolgenden näher beschrieben werden.


Da Vietnam im 19. und 20. Jahrhundert unter französischer Kolonialherrschaft stand und Hanoi 1873 ebenfalls bis 1945 in französischer Hand (1940-1945 japanisch besetzt). Entsprechend sind, ähnlich wie in Ho-Chi-Minh-Stadt, einige Bauwerke in ihrer Architektur von der französischen Kolonialzeit geprägt.


 St.-Josehps-Kathedrale

Die neugotische St.-Josehps-Kathedrale beispielsweise ist ein Bauwerk das zwischen 1884 und 1886 im französischen Kolonialstil im Bezirk Hoàn Kiếm, westlich des im Hoàn-Kiếm-Sees erbaut wurde. Nach dem Vorbild des Notre Dames in Paris erbaut gilt sie als die älteste Kirche in Hanoi und eines der ersten Bauwerke der französischen Kolonialzeit im von Frankreich besetzten Indochina. Sie steht auf der Stelle der für die Kathedrale abgerissenen 800 Jahre alten Bao-Thien-Pagode und misst in der Länge 64,5 Meter und ihre beiden Glockentürme sind über 31 Meter hoch.


Hoan-Kiem-See

Da Hanoi am Delta des Roten Flusses liegt, ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt einige Seen, wie den Hoan-Kiem-See beherbergt. Der Hoan-Kiem-See liegt im gleichnamigen Viertel Hoan-Kiem und trennt Alt-Hanoi und das ehemalige französische Kolonialviertel, in dem man viel von der Eleganz der westlichen Architektur in Form von Villen und weiteren imposanten Bauwerken aus vergangener Kolonialzeit bestaunen kann, voneinander. Der See gilt als das Ruhezentrum der quirligen Stadt und bietet Entspannung vom alltäglichen Stress der Metropole.

Der Hoan-Kim-See entstand als Rückstausee des Roten Flusses. Im 18. Jahrhundert war er noch um ein Vielfaches größer als heute und durch Kanäle mit anderen Seen Hanois verbunden, bis er zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert teilweise zugeschüttet wurde.

Inmitten des Sees steht der dreistöckige Schildkrötenturm auf einer kleinen Insel. Er ist ein tolles Bauwerk das die Stilelemente französischer Gotik und vietnamesischer Architektur verinnerlicht.

Sehr markant erstrahlt die geschwungene rotfarbende hölzerne Huc-Brücke, die zu einer kleinen Insel im Norden des Hoan-Kiem-See führt auf der der Jadeberg-Tempel steht.


Jadeberg-Tempel

Der Jadeberg-Tempel, auch als Ngoc Son-Tempel bekannt, ist ein buddhistischer Tempel, der aus dem 14. Jahrhundert stammt und im 19. Jahrhundert ausgebaut wurde. Er soll an konfuzianische und taoistische Gelehrte erinnern. Die Anlage besteht aus einem Zeremonienraum, einem Altarraum mit zwei Altären für Götter und einem Raum zu Ehren des Generals Tran Hung Dao. Des Weiteren gibt es Pavillons und einen Nebenraum in dem eine präparierte 250 Kilogramm schwere und 400 Jahre alte Riesenschildkröte aufbewahrt wird, die 1968 im Hoan-Kiem-See gefunden wurde.


Ho-Chi-Minh-Mausoleum

Eine Sehenswürdigkeit in Hanoi, die einer der prägendsten Personen Vietnams gewidmet wurde ist Hồ Chí Minh. Er war Gründer und Führer der Kommunistischen Partei Vietnams und hatte eine entscheidende Rolle bei der Beendigung der französischen Kolonialherrschaft und der Unabhängigkeit Vietnams inne. Seit 1975 kann man das Ho-Chi-Minh-Mausoleum besichtigen, in dem der einbalsamierte Leichnam von Hồ Chí Minh aufbewahrt wird. Außerdem gibt es ein Museum in dem man viel über die Lebensgeschichte des ehemaligen Präsidenten erfahren kann. Auch eine Besichtigung des Hauses in dem er in Hanoi gelebt ist möglich.


Literaturtempel

Im Westen der Altstadt steht mit dem Literaturtempel seit 1076 eine konfuzianische Tempelanlage, die gleichzeitig die älteste Universität Vietnams ist. Der Literaturtempel hatte nicht den Zweck als religiöse Anlage zu dienen, sondern vielmehr als Akademie. Erbaut zu Ehren von Konfuzius stellt der Literaturtempel für Vietnam ein sehr wichtiges historisches und kulturelles Bauwerk dar, dass einen hohen Stellenwert genießt und als Symbolik der Wissenschaft und Lehre gilt. Der Komplex des Literaturtempels besitzt auf einer Fläche von 54.000 m² zahlreiche Gebäude und insgesamt 5 Innenhöfe, die von Mauern umgeben und durch Tore und Pavillons miteinander verbinden sind.

Der Literaturtempel wurde über die Jahrhunderte mehrfach schwer beschädigt und in der Folge immer wieder restauriert. Besonder stark waren die Beschädigungen 1947 als französische Truppen Hanoi zurückeroberten. In der Folge waren große Renovierungsarbeiten von Nöten, um den Literaturtempel wieder aufzubauen.

Vor dem ersten Innenhof befindet sich das reichlich verzierte Haupttor mit zwei Drachenstatuen. Im Innenhof findet man eine Grünanlage mit alten Bäumen vor.

Auch im zweiten Innenhof befindet sich eine kleine Gartenanlage in dem sich der 1802 erbaute zweistöckige Pavillon des Sternbildes der Literatur befindet. Hier hielten Gelehrte philosophische Debatten sowie Lesungen und Ansprachen. Zudem gilt er als das Wahrzeichen Hanois und als ein Paradebeispiel vietnamesischer Architekturkunst. Im dritten Innenhof befinden sich auf 82 steinerenden Stelen, die von Schildkrötenstatuen getragen werden die Namen von 1295 Absolventen, die zwischen 1484 und 1779 ihre Prüfung ablegen konnten. Diese Ehre wurde nicht vielen Studenten zu teil, da die Prüfung als extrem schwer galt. Der vierte Innenhof umfasst den eigentlichen Tempelbereich des Literaturtempels. Der Tempel besteht aus dem Großen Haus der Zeremonien und der Halle des großen Erfolgs, die das Allerheiligste beinhaltet. Außerdem findet man hier Altäre und Statuen vor. Hier wird auch den bekanntesten Schülern Konfuzius angedacht. Im fünften Innenhof befanden sich die Lehrräume der Universität sowie die Schlafsäle der Studenten. Die universitären Einrichtungen waren allerdings nur den Söhnen der Mandarine und Hochbegabten der bürgerlichen Oberschicht vorbehalten. Seit 1915 wird der Literaturtempel allerdings nicht mehr als Universität genutzt.


Trấn-Quốc-Pagode

Der älteste buddhistische Tempel Hanois liegt mit der Trấn-Quốc-Pagode auf einer kleinen Insel in der Nähe des südöstlichen Ufers des Westsees. Sie wurde bereits Mitte des 6. Jahrhundert am Ufer des Roten Flusses erbaut. Allerdings wurde sie aufgrund von immer wiederkehrenden Überschwemmungen 1615 auf die kleine Insel Kim Ngư im Westsee, auf der sie bis heute steht umverlegt.

Eingebettet in die schöne Landschaft inmitten des Sees stellt die schöne Pagode, die reich an religiösen Relikten und Artefakten ist, einen beliebten Ort der Ruhe dar. Die Anlage verfügt zudem über eine kleine Gartenanlage.

Besonders der imposante 11 stöckige Stupa, der 15 Meter in die Höhe ragt, sticht hierbei hervor, der bei Nacht, wenn er beleuchtet wird besonders toll erscheint.


Einsäulenpagode

Eine weitere sehr alte und geschichtsträchtige Pagode ist die Einsäulenpagode. Sie wurde 1049 vom kinderlosen König Lý Thái Tông, ursprünglich als 3 Meter langer Holztempel in Form einer Lotusblüte auf einem Baumstamm erbaut, nachdem er im Traum einer auf einer Lotublüte sitzenden Göttin begegnet war und kurz Zeit tatsächlich Vater eines Sohnes wurde. Nach mehrfacher Zerstörung musste der Baumstamm durch einen Betonpfeiler ersetzt werden. Die nur 3 m² fassende Einsäulenpagode steht heute inmitten eines kleinen künstlichen Sees und kann über eine Treppe erreicht werden.


Wasserpuppentheater

Das Wasserpuppentheater ist eine sehr beliebte Attraktion in Hanoi und ein fester Bestandteil in der vietnamesischen Kultur.

Beim Thang Long Wasserpuppentheater in der Nähe des Hoan-Kiem-Sees stehen die Puppenspieler in hüfthohem Wasser hinter einer Bühnenwand, wodurch sie nicht zu sehen sind und von dort aus die zwischen 50 cm und 1 Meter großen Holzfiguren, die an meterlangen Stangen montiert sind bewegen. Musikalisch wird das Spektakel von einem kleinen Orchester begleitet.

Die Ursprünge dieser Kunstform liegen im 11. Jahrhundert im Delta des Roten Flusses. Die Region war sehr häufig von Überschwemmungen betroffen, weshalb Bauern auf die Idee kamen, im Wasser statt auf dem Land Puppentheater aufzuführen. Dabei wurde die Tradition dieser Kunstform innerhalb einer Familie weitergegeben.

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