Vietnams beeindruckende Kultur und Natur
- GetYourBackpack
- 26. Aug. 2023
- 22 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Apr.
Vietnam ist bekannt für seine atemberaubend schöne Natur, kulinarischen Spezialitäten und seine einzigartige Kultur. So ist das südostasiatische Land ein beliebtes Reiseziel für Reiselustige, aber auch wanderbegeisterte Menschen.
Das Naturparadies bietet neben über 3400 Kilometer Küste mit zahlreichen malerischen Stränden, weiten Gebirgszügen und Hochebenen auch fruchtbare Flussdeltas mit üppiger Vegetation, Tempelanlagen und Reisfelder umgeben von Felsenlandschaften mit Tälern durch die sich Flüsse schlängeln. Dank der Historie Vietnams besitzt das Land außerdem eine enorme Vielfalt an kulturellem Gut. Nicht umsonst gibt es in Vietnam 8 UNESCO-Welterbestätten zu bestaunen - so viele wie in keinem anderen südostasiatischen Land.
Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung von 1650 Kilometern besitzt Vietnam mehrere Klimazonen und eine Vielzahl unterschiedlichster Landschaftsbilder. Der Norden wird von einem subtropischen Klima bestimmt, das von November bis April relativ trocken und kühl ist, während es im Mai bis Oktober bis zu 35 °C heiß werden kann und in der Regenzeit (Mai bis September) fast täglich regnen kann. Das Gebiet Zentralvietnams um den Hải-Vân-Pass besitzt sowohl ein monsunartiges tropisches Klima als auch heißes und trockenes Savannenklima. Die Regenzeit beläuft sich hier in der Regel von Juli bis September. Der Süden ist ganzjährig von einem tropischen Klima mit bis zu 38 °C geprägt. Dabei ist das Wetter von November bis Mai am trockensten und warm bis heiß, während es während der Regenzeit im Juni bis Oktober kommt es zu monsunartigen Regenschauern.
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Nordvietnam
Nordvietnam grenzt im Norden an China und ist dort von einer Gebirgslandschaft des Yunnan-Hochlandes geprägt, wo sich mit dem Fansipan auch der höchste Berg Vietnams befindet. Weiter im Süden befindet sich am fruchtbaren Delta des Roten Flusses Vietnams Hauptstadt Hanoi. Zudem befinden sich mit der Halong-Bucht östlich von Hanoi und der Provinz Ninh Bình südlich von Hanoi zwei atemberaubende Naturlandschaft in Nordvietnam. Im Süden verläuft die Grenze zu Zentralvietnam etwas oberhalb der ehemaligen Kaiserstadt Huế.
Berglandschaften im Norden Vietnams
In den vietnamesischen Grenzprovinzen zu China Hà Giang und Lào Cai liegen Regionen wie Sa Pa, die mit ihrer malerischen Berglandschaft tolle Wander- und Trekkingtouren durch die wunderschönen farbenprächtigen Reisterrassen und zu gastfreundlichen Bergvölkern, wie den Hmon, Dao oder Zay bieten. Die weitläufigen und grünen bis goldgelben Reisterrassen, die das Landschaftsbild dieser Provinzen maßgeblich prägen, passen sich perfekt an die bergige Landschaft an und ergeben dadurch einen malerischen und harmonischen Anblick, der für jeden Wander- und Trekkingfan der Vietnam besucht ein absolutes Muss ist.
Nur knapp 10 Kilometer von der gleichnamigen Stadt Sa Pa entfernt liegt im Norden Vietnams, an der Grenze der beiden Provinzen Lào Cai und Lai Châu, der Fansipan im Nationalpark Hoàng Liên Sơn, der mit 3143 Metern der höchste Berg Vietnams ist. Er ist aber nicht nur der höchste Berg Vietnams, sondern gleichzeitig auch der höchste Berg ganz Indochinas und wird daher auch auch als das „Dach Indochinas“ bezeichnet. Der Fansipan kann natürlich per Fuß erklommen werden, seit 2016 gibt es aber auch zusätzlich die Möglichkeit mit einer Seilbahn in die Nähe des Gipfels zu gelangen.
Auf dem Fansipan thront seit 2015 der Kim Son Bao Thang Tempel auf einer Höhe von über 3091 Metern. Erbaut wurde er im Stil der Tran-Dynastie aus dem 15. bis 16. Jahrhundert und besitzt eine tolle Architektur in einem reinen vietnamesisch buddhistischen Stil. Der Tempelkomplex umfasst 3 Hallen - der Tam Bao-Halle, der Ahnenhalle und zwei Reihen linker und rechter Korridore. Im fast 30 Meter großen Tempelhof befindet sich ein 11 stöckiger Stupa mit einer aus Kupfer gegossenen Spitze in Lotusform. In direkter Nähe befindet sich mit einer Höhe von 21,5 Metern auch die größte Amitabha-Buddha Statue Vietnams. Bei klarer Sicht erhält man einen tollen Panoramablick über die Regionen Sa Pa und Lào Cai, der bis nach China reicht.
Halong-Bucht
Die Halong-Bucht in der Provinz Quảng Ninh ist ein weiteres beliebtes Reiseziel Vietnams und liegt nur knapp 170 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi entfernt. Sie liegt an der Nordostküste des südchinesischen Meeres in der über 2000 grün bewachsene Kalksteinfelsen, von denen einige über 200 Meter hoch sind, gemeinsam mit dem türkisblauen Meer eine atemberaubende Kulisse schaffen.
Das vietnamesische Naturwunder erstreckt sich über 1500 km² und zählt nicht umsonst zum UNESCO Weltnaturerbe. Bei einer Tour mit einer Dschunke lassen sich die Bucht und die weißen Sandstrände dieses einzigartigen Ortes erkunden. Außerdem bietet sich die Möglichkeit mit einem Kajak die zahlreichen mystischen Höhlen der Halong-Bucht zu besichtigen. Entgehen lassen sollte man sich auf keinen Fall den tollen Panoramablick über die Halong-Bucht auf einem der vielen Aussichtspunkte, der einen unvergesslichen Moment schafft. Laut einer Sage soll die Halong-Bucht bei einem Kampf eines Drachens, der Vietnam gegen Feinde verteidigte, entstanden sein. Dabei schlug er die Feinde mit seinem Schwanz nieder, wodurch die zahlreichen markanten Felsformationen in der Bucht entstanden sind.
Bản-Giốc-Detian-Wasserfälle
Die Bản-Giốc-Detian-Wasserfälle in der Provinz Cao Bằng liegen an der chinesischen Grenze. Sie sind von einer traumhaften Landschaft umgeben und gelten als einer der schönsten Wasserfälle Vietnams. Das Wasser des Flusses Quy Xuân fließt hierbei über eine mehrstufige Kaskade mit einer Breite von 300 Metern über 53 Meter Höhenunterschied die Wasserfälle herab, was dieses Naturphänomen noch spektakulärer macht.
Hanoi
Die Hauptstadt Vietnams Hanoi gilt als eine der kulturell bedeutendsten Städte Südostasiens. Offiziell besteht Hanoi seit dem Jahr 1010. Dieses Jahr wird aufgrund des Baus der Thang Long Zitadelle datiert. Allerdings soll es bereits zur Bronzezeit größere Siedlung in der Umgebung gegeben haben. Aufgrund der bewegenden Geschichte der Stadt und Vietnams im Allgemeinen war Hanoi nicht immer die Hauptstadt des Landes. Im Zuge der Wiedervereinigung Vietnams 1976 erhielt Hanoi jedoch den Vorzug vor Saigon beziehungsweise Ho-Chi-Minh-Stadt. Die lebendige Metropole ist vor allem für ihren chaotischen Rollerverkehr, aber auch ihre tollen historischen Sehenswürdigkeiten bekannt und daher ein guter Ort, um die vietnamesische Kultur näher kennen zu lernen.
Im hektischen Alten Viertel im Hoan Kiem Bezirk erlebt man sehr viel vom herkömmlichen Hanoi. Gerade hier entfaltet sich beim Schlendern durch die Straßen mit den alten Häusern, den vielen Verkaufsständen und dem Gewirr bestehend aus den Einheimischen und den vielen Mopeds eine authentische Atmosphäre, die einen starken Kontrast zu den schnell wachsenden Vierteln mit ihren Hochhäusern bildet. Das Leben findet hier vor allem auf der Straße statt. Das Alte Viertel, auch Viertel der 36 Gassen genannt, wird von den vielen engen Straßen beherrscht in denen allerlei an Sachen verkauft wird. Die Straßen sind teilweise nach den Waren benannt, die in den jeweiligen Gassen verkauft wurden, wie etwa die Fischgasse, die Hutmachergasse oder die Korbmachergasse. Aber auch viele kleine Cafés, Hotels und Restaurants kann man hier vorfinden.
Sehr auffällig ist auch die Architektur der Häuser. Ähnlich wie man sie auch in anderen Städten Vietnams antrifft, gibt es auch im Alten Viertels Hanois die für Vietnam bekannten Röhrenhäuser.
Röhrenhäuser sind meist nur 3 bis 5 Meter breit, dafür aber 50 bis 70 Meter lang, besitzen mehrere Stockwerke und sind dicht aneinander gedrängt. Oftmals verfügen die Röhrenhäuser auch über einen Innenhof oder einen Garten. Der Ursprung dieser Bauweise lag voraussichtlich in der Wohnsteuer, die während der französischen Kolonialzeitauf die Quadratmeterzahl der Fassade berechnet wurde. Um hier Steuern zu sparen, wurde die Fassade so gering wie möglich gehalten. Aber auch heute in Zeiten des Wohnflächenmangels bieten die Röhrenhäuser mit ihrer hohen Bauweise einen praktischen Nutzen um den Wohnraum zu maximieren.
Ein sehr bekannter Ort im Alten Viertel ist die Train Street, ein kleiner Streckenabschnitt kurz hinter dem Hauptbahnhof von Hanoi. Zweimal täglich fährt hier ein Zug des Wiedervereinigungsexpress‘ zwischen den engen Häuserblöcken entlang. In Cafés sitzen die Menschen nicht einmal einen Meter vom Gleis entfernt auf Plastikhockern und plaudern oder kochen als wäre es ganz normal hier zu verweilen. Wenn dann die Bahnschranke fällt und der Zug sich mit einem lauten Zughorn nähert, stehen die Leute auf, nehmen ihre Hocker und stellen sich an die Häuserfassaden der schmalen Gasse, nur wenige Zentimeter vom vorbeifahrenden Zug entfernt, bis er den Streckenabschnitt passiert hat und sie ihrem alltäglichen Treiben wieder nachgehen können. Die Train Street ist aufgrund ihrer tollen Szenerie zu einem beliebten Instagram-Spot geworden, an dem man zahlreiche Menschen mit ihrem Handy gezückt für Selfies posieren sehen kann. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass das Ganze nicht ungefährlich ist und es in der Vergangenheit bereits zu Vorfällen gekommen ist.

Die geschichtsträchtige Zitadelle Thang Long, übersetzt Kaiserliche Zitadelle des aufsteigenden Drachen, wurde vom 1010 regierenden König Ly Thai To, dem Begründer der Ly-Dynastie, erbaut. Von 1010 bis 1802 war die Zitadelle Kaiserhof mehrerer Kaiser-Dynastien und die Hauptstadt Vietnams. In diesem Zeitraum hatte die Zitadelle viele verschiedene Namen bis sie letztendlich den heutigen Namen Hanoi erhielt. Dadurch wurde die Zitadelle über einen sehr langen Zeitraum durch verschiedene geschichtliche Perioden und Kulturen geprägt, die eine spezifische regionale Kultur am Ufer des Roten Flusses gebildet hat und sie so zu einer einzigartigen historischen Stätte macht. Zudem ist der Komplex der Zitadelle seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders prachtvoll ist das Haupttor Đoan Môn.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Zitadelle ist der 33 Meter hohe Flaggenturm Cột cờ Hà Nội, der zwischen 1805 und 1812 erbaut wurde und als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt. Außerdem befinden sich auf dem Geländekomplex der Thang Long Zitadelle weitere Sehenswürdigkeiten, wie der Literaturtempel oder die Einsäulenpagode, die nachfolgenden näher beschrieben werden.
Da Vietnam im 19. und 20. Jahrhundert unter französischer Kolonialherrschaft stand und Hanoi 1873 ebenfalls bis 1945 in französischer Hand (1940-1945 japanisch besetzt). Entsprechend sind, ähnlich wie in Ho-Chi-Minh-Stadt, einige Bauwerke in ihrer Architektur von der französischen Kolonialzeit geprägt.

Die neugotische St.-Josehps-Kathedrale beispielsweise ist ein Bauwerk das zwischen 1884 und 1886 im französischen Kolonialstil im Bezirk Hoàn Kiếm, westlich des im Hoàn-Kiếm-Sees erbaut wurde. Nach dem Vorbild des Notre Dames in Paris erbaut gilt sie als die älteste Kirche in Hanoi und eines der ersten Bauwerke der französischen Kolonialzeit im von Frankreich besetzten Indochina. Sie steht auf der Stelle der für die Kathedrale abgerissenen 800 Jahre alten Bao-Thien-Pagode und misst in der Länge 64,5 Meter und ihre beiden Glockentürme sind über 31 Meter hoch.
Da Hanoi am Delta des Roten Flusses liegt, ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt einige Seen, wie den Hoan-Kiem-See beherbergt. Der Hoan-Kiem-See liegt im gleichnamigen Viertel Hoan-Kiem und trennt Alt-Hanoi und das ehemalige französische Kolonialviertel, in dem man viel von der Eleganz der westlichen Architektur in Form von Villen und weiteren imposanten Bauwerken aus vergangener Kolonialzeit bestaunen kann, voneinander. Der See gilt als das Ruhezentrum der quirligen Stadt und bietet Entspannung vom alltäglichen Stress der Metropole.
Der Hoan-Kim-See entstand als Rückstausee des Roten Flusses. Im 18. Jahrhundert war er noch um ein Vielfaches größer als heute und durch Kanäle mit anderen Seen Hanois verbunden, bis er zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert teilweise zugeschüttet wurde.

Inmitten des Sees steht der dreistöckige Schildkrötenturm auf einer kleinen Insel. Er ist ein tolles Bauwerk das die Stilelemente französischer Gotik und vietnamesischer Architektur verinnerlicht.

Sehr markant erstrahlt die geschwungene rotfarbende hölzerne Huc-Brücke, die zu einer kleinen Insel im Norden des Hoan-Kiem-See führt auf der der Jadeberg-Tempel steht.
Der Jadeberg-Tempel, auch als Ngoc Son-Tempel bekannt, ist ein buddhistischer Tempel, der aus dem 14. Jahrhundert stammt und im 19. Jahrhundert ausgebaut wurde. Er soll an konfuzianische und taoistische Gelehrte erinnern. Die Anlage besteht aus einem Zeremonienraum, einem Altarraum mit zwei Altären für Götter und einem Raum zu Ehren des Generals Tran Hung Dao. Des Weiteren gibt es Pavillons und einen Nebenraum in dem eine präparierte 250 Kilogramm schwere und 400 Jahre alte Riesenschildkröte aufbewahrt wird, die 1968 im Hoan-Kiem-See gefunden wurde.

Eine Sehenswürdigkeit in Hanoi, die einer der prägendsten Personen Vietnams gewidmet wurde ist Hồ Chí Minh. Er war Gründer und Führer der Kommunistischen Partei Vietnams und hatte eine entscheidende Rolle bei der Beendigung der französischen Kolonialherrschaft und der Unabhängigkeit Vietnams inne. Seit 1975 kann man das Ho-Chi-Minh-Mausoleum besichtigen, in dem der einbalsamierte Leichnam von Hồ Chí Minh aufbewahrt wird. Außerdem gibt es ein Museum in dem man viel über die Lebensgeschichte des ehemaligen Präsidenten erfahren kann. Auch eine Besichtigung des Hauses in dem er in Hanoi gelebt ist möglich.

Im Westen der Altstadt steht mit dem Literaturtempel seit 1076 eine konfuzianische Tempelanlage, die gleichzeitig die älteste Universität Vietnams ist. Der Literaturtempel hatte nicht den Zweck als religiöse Anlage zu dienen, sondern vielmehr als Akademie. Erbaut zu Ehren von Konfuzius stellt der Literaturtempel für Vietnam ein sehr wichtiges historisches und kulturelles Bauwerk dar, dass einen hohen Stellenwert genießt und als Symbolik der Wissenschaft und Lehre gilt. Der Komplex des Literaturtempels besitzt auf einer Fläche von 54.000 m² zahlreiche Gebäude und insgesamt 5 Innenhöfe, die von Mauern umgeben und durch Tore und Pavillons miteinander verbinden sind.

Der Literaturtempel wurde über die Jahrhunderte mehrfach schwer beschädigt und in der Folge immer wieder restauriert. Besonder stark waren die Beschädigungen 1947 als französische Truppen Hanoi zurückeroberten. In der Folge waren große Renovierungsarbeiten von Nöten, um den Literaturtempel wieder aufzubauen.
Vor dem ersten Innenhof befindet sich das reichlich verzierte Haupttor mit zwei Drachenstatuen. Im Innenhof findet man eine Grünanlage mit alten Bäumen vor.

Auch im zweiten Innenhof befindet sich eine kleine Gartenanlage in dem sich der 1802 erbaute zweistöckige Pavillon des Sternbildes der Literatur befindet. Hier hielten Gelehrte philosophische Debatten sowie Lesungen und Ansprachen. Zudem gilt er als das Wahrzeichen Hanois und als ein Paradebeispiel vietnamesischer Architekturkunst. Im dritten Innenhof befinden sich auf 82 steinernden Stelen, die von Schildkrötenstatuen getragen werden die Namen von 1295 Absolventen, die zwischen 1484 und 1779 ihre Prüfung ablegen konnten. Diese Ehre wurde nicht vielen Studenten zu teil, da die Prüfung als extrem schwer galt. Der vierte Innenhof umfasst den eigentlichen Tempelbereich des Literaturtempels. Der Tempel besteht aus dem Großen Haus der Zeremonien und der Halle des großen Erfolgs, die das Allerheiligste beinhaltet. Außerdem findet man hier Altäre und Statuen vor. Hier wird auch den bekanntesten Schülern Konfuzius angedacht. Im fünften Innenhof befanden sich die Lehrräume der Universität sowie die Schlafsäle der Studenten. Die universitären Einrichtungen waren allerdings nur den Söhnen der Mandarine und Hochbegabten der bürgerlichen Oberschicht vorbehalten. Seit 1915 wird der Literaturtempel allerdings nicht mehr als Universität genutzt.

Der älteste buddhistische Tempel Hanois liegt mit der Trấn-Quốc-Pagode auf einer kleinen Insel in der Nähe des südöstlichen Ufers des Westsees. Sie wurde bereits Mitte des 6. Jahrhundert am Ufer des Roten Flusses erbaut. Allerdings wurde sie aufgrund von immer wiederkehrenden Überschwemmungen 1615 auf die kleine Insel Kim Ngư im Westsee, auf der sie bis heute steht umverlegt.
Eingebettet in die schöne Landschaft inmitten des Sees stellt die schöne Pagode, die reich an religiösen Relikten und Artefakten ist, einen beliebten Ort der Ruhe dar. Die Anlage verfügt zudem über eine kleine Gartenanlage.

Besonders der imposante 11 stöckige Stupa, der 15 Meter in die Höhe ragt, sticht hierbei hervor, der bei Nacht, wenn er beleuchtet wird besonders toll erscheint.

Eine weitere sehr alte und geschichtsträchtige Pagode ist die Einsäulenpagode. Sie wurde 1049 vom kinderlosen König Lý Thái Tông, ursprünglich als 3 Meter langer Holztempel in Form einer Lotusblüte auf einem Baumstamm erbaut, nachdem er im Traum einer auf einer Lotusblüte sitzenden Göttin begegnet war und kurz Zeit tatsächlich Vater eines Sohnes wurde. Nach mehrfacher Zerstörung musste der Baumstamm durch einen Betonpfeiler ersetzt werden. Die nur 3 m² fassende Einsäulenpagode steht heute inmitten eines kleinen künstlichen Sees und kann über eine Treppe erreicht werden.

Das Wasserpuppentheater ist eine sehr beliebte Attraktion in Hanoi und ein fester Bestandteil in der vietnamesischen Kultur.
Beim Thang Long Wasserpuppentheater in der Nähe des Hoan Kiem Sees stehen die Puppenspieler in hüfthohem Wasser hinter einer Bühnenwand, wodurch sie nicht zu sehen sind und von dort aus die zwischen 50 cm und 1 Meter großen Holzfiguren, die an meterlangen Stangen montiert sind bewegen. Musikalisch wird das Spektakel von einem kleinen Orchester begleitet.
Die Ursprünge dieser Kunstform liegen im 11. Jahrhundert im Delta des Roten Flusses. Die Region war sehr häufig von Überschwemmungen betroffen, weshalb Bauern auf die Idee kamen, im Wasser statt auf dem Land Puppentheater aufzuführen. Dabei wurde die Tradition dieser Kunstform innerhalb einer Familie weitergegeben.
Ninh Bình
Die Provinz Ninh Bình rund 90 Kilometer südlich von Hanoi beeindruckt mit ihrer vielfältigen Natur, in der sich steile Karststeinfelsen mit tiefen Tälern, Höhlen, saftig grünen Reisfeldern und vielen kleinen Flussläufen abwechseln. Der Anblick dieser Landschaft, nahe der gleichnamigen Provinzhauptstadt Ninh Bình, erinnert stark an die Halong-Bucht, wodurch die Region auch als die trockene Halong-Bucht bekannt ist. Unter dem Namen Landschaftskomplex Tràng An wurde die Region 2014 von der UNESCO zum Weltnatur- und Weltkulturerbe ernannt.
Ein Highlight ist es eine Bootsfahrt durch die trockene Halong-Bucht zu unternehmen. Die meisten Bootstouren starten in Trang An oder Tam Coc und sind knapp 4 Kilometer beziehungsweise 10 Kilometer von der Stadt Ninh Bính entfernt.
Vorbei an den imposanten Karststeinfelsen, durch mysteriöse Höhlen hindurch, jederzeit einen Blick auf die atemberaubende Landschaft und die Tempel und Reisfelder, die in ihr eingebettet sind, die unvergessliche Momente verleiht.
Einen Panoramablick erhält man beim Aufstieg des über 500 Stufen hohen Hang-Mua-Aussichtspunktes auf dem Lying Dragon Mountain, der mit einem tollen Blick über die trockene Halong-Bucht, durch den sich der Tam Cốc River schlängelt und die Reisfelder Ninh Binhs belohnt.
Die Bai-Dinh-Pagode im Bezirk Gia Viễn ist ein riesiger buddhistischer Tempelkomplex und mit über 539 Hektar gleichzeitig die größte Tempelanlage Vietnams mit zahlreichen, teilweise über 1000 Jahre alten Tempelgebäuden und Gärten.
Der Tempelkomplex setzt sich aus der alten Bai-Dinh-Pagode, die über 1000 Jahre alt ist und am die am Westhang des Dinh-Berges steht und der knapp 800 Meter entfernten neuen Bai-Dinh-Pagode, die erst 2010 fertiggestellt wurde, zusammen.

Die Bai-Dinh-Pagode strotzt gerade so vor Besonderheiten und Rekorden. So gibt es hier unter anderem einen achteckigen Glockenturm zu bestaunen, der sich über drei Stockwerke auf 22 Meter Höhe erstreckt und in dem sich eine 36 Tonnen schwere Bronzeglocke befindet.

Außerdem befindet sich auf dem Tempelkomplex der längste Korridor mit Arhat Statuen in ganz Südostasien. Auf dem fast 3 Kilometer langen Weg stehen über 500 Arhat-Statuen, die jeweils zwischen 2 und 2,5 Meter groß sind und jeweils 2 bis 2,5 Tonnen wiegen.
Auch gibt es hier mit einer Höhe von 10 Metern und einem Gewicht von 80 Tonnen die größte Maitreya Buddha-Bronzestatue in Südostasien.
Eine weitere tolle Sehenswürdigkeit ist der 13 stöckige und 100 Meter hohe Bao Thap Stupa. Er ist zudem der höchste Stupa Südostasien.

Die Bích-Động-Pagode nahe Tam Cốc besteht aus drei einzelnen Pagoden, die sich in unterschiedlichen Höhenlagen auf einem Karstberg befinden. Ein wunderschöner Toreingang, der zum Pagodenkomplex führt, ist an einem schönen See mit Seerosen gelegen eingebettet in der atemberaubenden Natur Ninh Bìnhs.

Die unterste Pagode ist die Chùa Hạ-Pagode. Sie steht am Fuße des Berges. Auf mittlerer Höhe steht die Chùa Trung-Pagode. Sie ist über eine Steintreppe mit 120 Stufen zu erreichen. Auf dem Gipfel des Berges befindet sich die Chùa Thượng-Pagode. Um hier hin zu gelangen muss man weitere Stufen gehen und durch eine Höhe hindurch.
Zentralvietnam
Zentralvietnam markiert einen Teilabschnitt inmitten Vietnams und erstreckt sich ungefähr von der ehemaligen Kaiserstadt Hue bis zum Küstenort Quy Nhơn. Eingebettet in der bergigen und von Wäldern durchzogenen Hochlandschaft des Truong-Son-Gebirges im Westen des Landes und dem südchinesische Meer mit malerische Stränden im Osten, gibt es unter anderem mit Huế und Hội An zudem kulturell sehr bedeutsame Städte in Zentralvietnam zu bestaunen.
Hội An
Die zentralvietnamesische Hafenstadt Hội An am südchinesischen Meer begeistert mit seinem typisch vietnamesischen Charme. So zeichnet sich die Altstadt Hội Ans durch eine bunte Vielfalt an vietnamesischen, südchinesischer und Kolonialbauwerken, engen Straßen, farbenfrohen Lampions und viel Kultur aus.
Im 4. Jahrhundert an der Mündung des Sông Thu Bồn gegründet, war Hội An bis zum 16., 17. Jahrhundert hin der größte Hafen in Südostasien mit internationaler Bedeutung, was nicht zuletzt auf die Lage an der Seidenstraße zurückzuführen ist. In der Folge siedelten sich viele chinesische und japanische Händler in der Stadt an. Allerdings verlor Hội An aufgrund der immer stärkeren Versandung des Hafenbereichs zunehmend an Bedeutung, weshalb die stetig größer werdenden Handelsschiffe andere Häfen, wie Đà Nẵng ansteuerten.
Dieser wirtschaftliche Niedergang hatte jedoch den guten Erhalt des historischen Stadtbilds zufolge, für den Hội An heute so bekannt und beliebt ist. Die Altstadt ist sogar seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe.
Zudem ist Hội An für seine ausgezeichnete traditionelle Handwerkskunst bekannt. Die Lampions, die in Hội An hergestellt und allgegenwärtig sind, werden in die ganze Welt exportiert und sind hierfür ein gutes Beispiel.

Eine sehr bekannte Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen Hội Ans ist die Japanische Brücke, die 1593 bis1595 erbaut wurde und das japanische und chinesische Viertel miteinander verbindet.
Auf dem Nachtmarkt, bei dem die vielen Lampions erstrahlen und die Altstadt nochmal in eine ganz andere Atmosphäre hüllen, lässt es sich toll flanieren. Hier wird es eine große Auswahl an Souvenirs und Ständen mit einheimischen Essen bereitgehalten, die man nicht verpassen sollte.

Die Fujian-Versammlungshalle wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist ein prachtvolles chinesisches Bauwerk in der Altstadt Hội Ans, das ursprünglich als Treffpunkt und Handelsplatz der Chinesen diente, später aber in einen Tempel für die Göttin des Meeres, Thien Hau, umfunktioniert wurde.


Die Tempelanlage ist mit vielen Statuen, einem Drachenbrunnen, Zierpflanzen, Bildern, Schnitzereien und anderen Kunstwerken aufwendig dekoriert.

Mit dem Quan-Cong-Tempel gibt es in Hội An einen weiteren chinesischen Tempel, der über zahlreiche Kunstwerke chinesischer Handwerkskunst verfügt. Er wurde 1653 zu Ehren des chinesischen Generals Quan-Cong erbaut, von dem auch eine große Statue in der Tempelanlage zu bestaunen ist. Zwar musste der Tempel im Laufe der Jahrhunderte mehrfach saniert werden, jedoch ist sein ursprüngliches Erscheinungsbild sehr gut erhalten geblieben.

Ähnlich wie die Fujian-Versammlunghalle wurde der Quang-Cong-Tempel aufwendig und detailliert mit Wandbildern, Schnitzereien, vielen Statuen und Zierpflanzen im Zen-Stil gestaltet.
Huế
Nicht weit von Hội An entfernt liegt die ehemalige Kaiserstadt Huế (1802-1945). In der historisch sehr bedeutsamen Stadt, die zur Kaiserzeit beziehungsweise zur Zeit der Nguyễn-Dynastie auch Hauptstadt Vietnams war, gibt es zahlreiche kulturelle Bauwerke wie die Kinh Thanh Zitadelle mit der alten Palastanlage und viele Pagoden in der vom Buddhismus stark geprägt Stadt zu bestaunen.
Die Kinh Thanh Zitadelle mit dem Kaiserpalast ist die bekannteste Sehenswürdigkeit Huếs. Der 10 km² große Komplex umfasst zahlreiche Pagoden, Tempel und Pavillons, aber auch Gartenanlagen, ein kaiserliches Theater und eine Bibliothek. Erbaut wurde die Zitadelle 1804 von Gia Long, dem Gründer der Nguyễn-Dynastie, nach dem Vorbild der kaiserlichen Palastanlagen in Peking.
Innerhalb der Kinh Thanh Zitadelle lebte der Hofstaat des Kaisers.
Über das imposante Mittagstor (Cửa Ngọ Môn), dass das Haupttor ist, gelangt man in die Kaiserstadt.
Um ungebetene Gäste vom Kaiserpalast fernzuhalten wurden eine 11 Kilometer lange und 6 Meter hohe Mauer und ein Wassergraben errichtet, die den Palast umgeben.

Als Teil der Mauer erhebt sich der 21 Meter hohe Flaggenturm Cột Cờ auf der Zentralachse in die Höhe. Er wurde 1809 von Gia Long erbaut und steht auf einem Unterbau bestehend aus drei Terrassen. Während heute die vietnamesische Flagge hier im Winde weht, wurde früher an diesem Wahrzeichen der Kaiserstadt die gelbe Kaiserflagge der Himmlischen Dynastie gehisst.
Dem hinter dem Mittagstor liegende Thái-Hòa-Palast, auch bekannt als die Halle der höchsten Harmonie, kam eine besondere Bedeutung im Kaiserpalast zu. Erbaut 1805 von Gia Long, war dies der Ort des Kaiserthrons für die insgesamt 13 Kaiser der Nguyễn-Dynastie.
Der 1360 m² fassende Palast besitzt ein doppeltes Dach und ist im Inneren reich verziert. Vor allem die Drachenmuster, die man überall vorfindet und 80 rot lakierten Säulen fallen ins Auge.
Der Thronsaal wurde in den Farben rot und gold gehalten, die die Herrscherfarben des Kaisers waren.
Der Thái-Hòa-Palast war auch Ort vieler Zeremonien und Empfangsort von Herrschern und anderen wichtigen Personen.
Innerhalb der Mauern der Zitadelle bauten die Kaiser der Nguyễn-Dynastie hinter dem Thái-Hòa-Palast die sogenannte purpurne Kaiserstadt, die auch verbotene Stadt genannt wurde, da nur der Kaiserfamilie und den höchsten Beamten des Hofes der Aufenthalt hier gestattet war.
1968 wurde die Palastanlage in der Tet-Offensive stark beschädigt, wobei die Wiederaufbaumaßnahmen bis heute anhalten. Einiges der Anlage konnte aber bereits wieder aufgebaut werden.
Der kaiserliche Komplex ist zudem seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe.

Eine weitere beliebte Sehenswürdigkeit in Huế ist die siebenstöckige Thiên-Mụ-Pagode. Sie ist die höchste Pagode in Vietnam, Teil eines buddhistischen Klosters und liegt am nördlichen Ufer des Parfümflusses.
Seinen Namen soll der Parfümfluss (Sông Hương) übrigens vom angenehmen Geruch der Blüten, Pollen die auf dem Wasser treiben und dem Sandelholz und Zimt, das über den Fluss transportiert wurde, haben.
Hier bieten sich auch Bootsfahrten mit drachenverzierten Booten an.
Außerdem gibt es in Huế und entlang des Parfümflusses insgesamt 7 Kaisergräber, die ganze Gartenanlagen mit Seen, Pavillons und Statuen und Ornamente umfassen, zu bestaunen.
Goldene Brücke in Đà Nẵng
Eine weitere Sehenswürdigkeit im Zentrum des Landes ist die 150 Meter lange Goldene Brücke Cầu Vàng in der Nähe der Region und gleichnamigen Stadt Đà Nẵng von der man aus 1400 Metern Höhe eine tolle Aussicht auf das Truong-Son-Gebirge hat. Besonders beeindruckend sind die großen steinernen Hände, die so wirken als würden sie das Konstrukt der Brücke halten. Die Goldene Brücke lässt sich über die Seilbahn Bà Nà Hills Cable Car erreichen.
Hải-Vân-Pass
Zwischen Huế und Đà Nẵng City befindet sich der Hải-Vân-Pass. Dabei handelt es sich um einen knapp 20 Kilometer langen Gebirgskamm, der ein Ausläufer des Truong-Son-Gebirges ist, bis zum Meer reicht und an der höchsten Stelle 496 Meter hoch ist. Der Hải-Vân-Pass gilt als die natürliche Grenze zwischen Nord- und Südvietnam und ist zudem die Wetterscheide des Landes.
Der Hải-Vân-Pass ist gerade deshalb so beliebt, da man hier tolle Panoramablicke über die Landschaft und das Meer erhält. Den Hải-Vân-Pass erreicht man über die in Vietnam sehr wichtige Nationalstraße 1, die über den Pass verläuft.
Da der der Hải-Vân-Pass oftmals in Wolken gehüllt ist, nennt man ihn auch den Wolken-Pass. Das kann unter umständen den Ausblick zu nichte machen, verleiht dem Pass aber auch etwas Mystisches.

Dem Hải-Vân-Pass kam in Kriegen aufgrund der strategisch wertvollen Lage eine wichtige Rolle zu, weshalb man auf dem Pass auch immer noch Überreste alter französischer und US-amerikanischer Bunkeranlagen sehen kann.
Südvietnam
Südvietnam ist im Norden von der Hochlandschaft des Truong-Son-Gebirges geprägt und läuft weiter im Süden in Richtung des fruchtbaren Mekong-Deltas zu einer flachen Ebene aus. Im Südwesten trifft Südvietnam auf den Golf von Thailand, in dem auch Vietnams größte Insel Phú Quốc liegt. Außerdem liegt mit Ho-Chi-Minh-Stadt die größte Stadt Vietnams und ehemalige Hauptstadt Südvietnams in dieser Region.
Ho-Chi-Minh-Stadt
Ho-Chi-Minh-Stadt ist die größte Stadt Vietnams, bildet das wirtschaftliche Zentrum des Landes und ist eine der derzeit schnellst wachsenden Städte der Welt. Den Namen Ho-Chi-Minh-Stadt hat das ehemalige Saigon zu Ehren des 1969 verstorbenen nordvietnamesischen Staatschef Hồ Chí Minh im Jahr 1976, dem Jahr der vietnamesischen Wiedervereinigung erhalten. 1976 hat Ho-Chi-Minh-Stadt auch den Status als Hauptstadt Südvietnams an Hanoi verloren, das ab diesem Zeitpunkt die Hauptstadt des geeinten Vietnams war.
Übrigens nennen die Einwohner ihre Stadt auch weiterhin Saigon, so wird der Name Ho-Chi-Minh-Stadt quasi nur zu offiziellen Anlässen verwendet.
Das Stadtbild Ho-Chi-Minh-Stadts wurde maßgeblich durch die französische Kolonialzeit geprägt, so gibt es einige bedeutende Bauwerke, die im Kolonialstil gebaut wurden.
Eines der bekanntesten dieser Bauwerke ist die römisch-katholische Kathedrale Notre-Dame von Saigon. Fertiggestellt 1880 im neoromanischen Stil wurden alle Materialen die zum Bau der Kirche verwendet wurden aus Frankreich importiert. Die roten Backsteine beispielweise stammen aus Marseille. Die beiden knapp 60 Meter hohen Kirchtürme wurden übrigens erst im Jahr 1895 erbaut. Seit 1959 steht eine aus Rom stammende Figur der Jungfrau Maria vor der 1200 Plätze fassenden Kirche. Im sonst so stark vom Buddhismus geprägten Vietnam ist die Kathedrale Notre-Dame, die man von vielen Orten der Stadt aus sehen kann, ein sehenswerter christlicher Sakralbau.

Nur unweit von der Kathedrale entfernt befindet sich der Wiedervereinigungspalast, der zwischen 1955 und 1975 auch Unabhängigkeitspalast genannt werde.
Während des Vietnamkrieges war hier der Sitz der südvietnamesischen Regierung.
Der heutige Wiedervereinigungspalast wurde 1962 gebaut, nachdem der frühere Norodom-Palast, Sitz der französischen Gouverneure während der französischen Kolonialzeit, durch Bombardierungen stark beschädigt und in der Folge abgerissen und wieder neu aufgebaut werden musste. Vor dem 23 Räume umfassenden Gebäude befindet sich eine Wiese mit Brunnen. Außerdem verfügt der 23 Räume fassende Palast über einen Bunker, der sich neben Räumen wie dem Präsidentenbüro, Bibliothek und dem Salon besichtigen lässt.
Tatsächlich wurde im Wiedervereinigungspalast am 30. April 1975 auch das Ende des Vietnamkrieges entschieden, nachdem Panzer der nordvietnamesischen Volksarmee die Tore des Palastes durchbrachen.
Heute ist der Wiedervereinigungspalast ein historisches Kriegsdenkmal das, wie der Name des Gebäudes schon sagt, an die Wiedervereinigung Vietnams erinnern soll. Dies wird nochmal durch Ausstellungsstücke wie einem auf dem Dach befindlichen Hubschrauber und zwei vor dem Palast stehenden Panzern unterstrichen.

Ebenfalls im französischen Kolonialstil errichtet wurde das eindrucksvolle Städtische Opernhaus. Es liegt quasi um die Ecke vom Alten Rathaus und nicht weit von der Kathedrale Notre Dame entfernt an der Đồng Khởi Straße, früher Rue Catinat und wurde zwischen 1898 und 1900 im gotischen Stil erbaut. Die Fassade des Gebäudes weist einen eleganten Stil auf, der mit Reliefs und Statuen reich verziert. In dem heute über 500 Plätze fassenden Bauwerk wurden Opern und Theaterstücke für das französische Kolonial-Regime aufgeführt. Bis es ab 1955 zwischenzeitlich von der südvietnamesischen Nationalversammlung als Sitz genutzt wurde. Seit der Wiedervereinigung des Landes 1976 wird es wieder für seinen eigentlichen Zweck genutzt.
Das Hauptpostamt ist ebenfalls ein aus der französischen Kolonialzeit stammendes Bauwerk. Zwischen 1886 und 1891 erbaut, weist das dreistöckige Gebäude Elemente der Gotik, Renaissance und des französischen Kolonialstils auf. Errichtet als Service- und Kommunikations-Center der Franzosen ist das reich verzierte Postamt heute ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt und immer noch im Einsatz.
Im Inneren des imposanten Gebäudes kann man noch heute die gut erhaltenen antiken Möbel und alten Telefonkabinen bestaunen und sich ins 19. Jahrhundert zurückversetzen lassen. In der großen Halle hängt ein großes Portrait von Hồ Chí Minh.
Das prachtvolle Alte Rathaus von Ho-Chi-Minh-Stadt in der Nguyen Hue Straße ist ein weiteres von den Franzosen errichtetes Bauwerk. 1901 bis 1908 im französischen Kolonialstil erbaut, erinnert das Erscheinungsbild des Gebäudes „Hôtel de Ville“ stark an ein europäisches Schloss. Das in pastellgelb strahlende Rathaus, dessen Fassade prunkvoll mit Reliefs, Säulen, Statuen und Bögen aufwendig verziert ist und einen großen Rathausturm besitzt, war einst Regierungsitz der Kolonialmacht. Heute ist es der Sitz des Volkskomitees der Stadt Ho-Chi-Minh-Stadt.
Besonders schön erscheint das imposante Rathaus, wenn es bei Nacht angestrahlt wird.
Außerdem befindet sich auf dem Platz vor dem Alten Rathaus eine Statue von Hồ Chí Minh.

Ein modernes Wahrzeichen Ho-Chi-Minh-Stadt ist das Saigon Skydeck auf der 49. Etage des insgesamt 68 Stockwerke und 265 Meter hohen Bitexco Financial Towers. Auf dem Saigon Skydeck ergibt sich über eine komplette Etage ein atemberaubender 360-Grad-Blick über die Stadt.

Ein Erlebnis stellt ein Besuch auf dem Ben Thanh Markt dar. Er ist der größte Markt in Ho-Chi-Minh-Stadt und liegt im Zentrum von Bezirk 1. Besonders auffällig an dem Gebäude ist der große Uhrturm.

Die große Markthalle, in der an knapp 1.500 Ständen auf 1056 m² lebendiges Treiben herrscht, stellt ein beliebtes Ziel sowohl für Touristen als auch für Einheimische dar. Hier findet man von Lebensmitteln, Kleidung, Kunst und Handwerk über Elektronikgeräte bis hin zu Luxusgütern alles was das Herz begehrt.
Nach 18 Uhr verwandelt sich der Ben Thanh Markt oder eher gesagt die Fläche vor dem Ben Thanh Markt in einen Nachtmarkt mit beleuchteten Ständen.
Auch wenn Ho-Chi-Minh-Stadt eine boomende Stadt ist, gibt es dennoch viele schöne historische Bauwerke wie Tempel und Pagoden zu bestaunen, die man bei einem Aufenthalt in der Stadt nicht verpassen sollte.
Die Jadekaiser-Pagode im Bezirk 1 ist eine der wichtigsten und schönsten taoistischen Tempelanlagen der Stadt.
Erbaut wurde der in roten Farben erstrahlende Tempel 1909 von einer kantonesischen Gemeinde. Hier findet man viele Statuen taoistischer, aber auch buddhistischer Götter - und natürlich vom Jadekaiser - sowie Altäre aber auch zahlreiche Verzierungen und Holzschnitzereien vor.
Im Hof des mehrere Hallen umfassenden Tempels befindet sich ein kleiner Teich in dem zahlreiche Schildkröten leben und der Jadekaiser-Pagode so auch dem Beinamen Schildkrötenpagode verliehen haben.
Etwas weiter abgelegen in Bezirk 9 und deshalb auch weniger besucht aber keinesfalls weniger schön ist die Buu Long Pagode auf einem kleinen Hügel knapp 25 Kilometer östlich vom Stadtzentrum Ho-Chi-Min-Stadts entfernt. Sie weist einen merklich anderen Baustil auf als viele andere Pagoden in Vietnam.
Da hier anders als in vielen Teilen Vietnams statt des Mahayana-Buddhismus der Theravada Buddhismus ausgeübt wird, existieren hier neben vietnamesischen Bauelementen entsprechend architektonische Merkmale, die man so eher aus Thailand, Myanmar und Indien kennt, was der Pagode ihr außergewöhnlich schönes und einzigartiges Aussehen verleiht. Das Gelände erstreckt sich auf einer Fläche von 110.000 m² auf dem sich der Tempel und eine schöne Gartenanlage befinden. Besonders der prachtvolle mehrstöckige Gotama Cetiya Stupa, das Hauptgebäude der 1942 errichteten Buu Long Pagode sticht hierbei hervor. Der Hauptturm misst ganze 56 Meter und in der Haupthalle finden bis zu tausend Menschen Platz. Davor befinden sich zwei kleinere Türme und ein Teich.
Mekong-Delta
Die südliche Spitze Vietnams bildet das Mekong-Delta, dank des Schwemmlandbodens eine sehr fruchtbare Region, die sich über 39.000 km² erstreckt und auch als die „Lebensader Vietnams“ bezeichnet wird. Dabei stellt das Mekong-Delta eine wichtige Quelle für Fisch und Reis aber auch für Früchte, Gemüse, Kokosnüsse und Zuckerrohr dar. Geprägt ist die Region von kleinen Flüssen, Reisfeldern, schwimmenden Märkten und Mangrovenwäldern, aber auch von dichtem Dschungel. Über ein Netz an Flussarmen, die durch Kanäle miteinander verbunden sind, bahnt der Mekong seinen Weg durch die Landschaft bis er schließlich in das Südchinesische Meer mündet. Ein Highlight im Mekong-Delta ist es während einer Bootsfahrt auf dem Mekong durch die beeindruckende üppige Vegetation, Wälder und den Dschungel zu treiben.
Der Mekong ist aber auch ein wichtiger Handelsplatz für die Einheimischen. So bieten die schwimmenden Märkte ein authentisches Erlebnis der südvietnamesischen Kultur dieser Region. Hier wird von Boot zu Boot mitten auf dem Fluss allerlei an landwirtschaftlichen Erzeugnissen von Fisch über Obst bis hin zum Reisschnaps gehandelt.
Phú Quốc
Mit Phú Quốc hat Vietnam auch ein Inselparadies mit traumhaften von Palmen gesäumten Sandstränden und türkisblauem Meer, die zum Badeurlaub einladen. Phú Quốc ist mit einer Fläche von 568 km² die größte Insel Vietnams und liegt im Golf von Thailand. Die Insel ist mit 40 Kilometern weiter von der Südwestküste Vietnams entfernt als mit lediglich 12 Kilometern vom kambodschanischen Festland.
Während die Insel Phú Quốc früher noch ein Geheimtipp war, ist die Insel schon seit einigen Jahren an vielen Stellen, besonders entlang der Strände, vom Tourismus geprägt.
So sind beispielsweise der Long Beach oder auch der Ong Lang Beach entlang der Westküste mit ihren weißen Sandstränden beliebte Touristenziele. Im Süden der Insel bei der Stadt An Thới gibt es neben Sandstränden außerdem tolle Spots für Tauch- und Schnorchelgänge.

Phú Quốc bietet allerdings nicht nur Strandurlaub. Der Norden der Insel ist von einer bergigen Landschaft mit Erhebungen von bis 600 Meter (Mount Chua) und dichter dschungelbedeckter Natur geprägt, die seit 2001 Teil des Phú Quốc National Parks ist. In der üppigen Flora kann man beim Wandern viele exotische Tiere beobachten oder mit dem Fahrrad entlang der Staubpisten den Dschungel genießen.
Sehr beliebt ist auch der Nachtmarkt Dinh Cau Night Market in Phú Quốcs Hauptort Dương Đông auf dem an zahlreichen Marktständen vietnamesische Delikatessen, Souvenirs, Kleidung und vieles mehr angeboten werden.

Ebenfalls bekannt ist Phú Quốc für seine Pfefferplantagen. Hier gibt es den besten Pfeffer Vietnams und die Besitzer der Plantagen bieten Touren durch die Pfefferplantagen an.

Auf Phú Quốc liegt mit dem Coconut Tree Prison eines der größten Gefängnisse das während des Vietnamkrieges genutzt wurde. Heute dient es als Museum und Mahnmal.
Mit der Seilbahn Hòn Thơm hat Phú Quốc sogar einen Weltrekord inne, denn die Dreiseilumlaufbahn ist mit 7899,9 Metern die längste 3S-Seilbahn der Welt und verbindet die beiden Inseln Phú Quốc und Hòn Thơm miteinander und führt dabei direkt über das Meer.
Die höchste Seilbahnstütze beträgt ganze 164 Meter und bietet bei der knapp 15-minütigen Fahrt in einer der Gondeln natürlich einen tollen Panoramablick über die Inseln und das Meer.
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